So werden Hülsenfrüchte gesund

Hülsenfrüchte sind für viele Menschen und Kulturen ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Doch mit Paleo sind sie streng genommen nicht vereinbar. Das macht die Umstellung auf eine strikte “Steinzeit”-Ernährung oft schwer. Und gerade Vegetarier und Veganer schätzen Hülsenfrüchte als Eiweisslieferanten und brauchen bei Paleo eine Alternative zu Fleisch und Eiern.

Deshalb wollen wir in diesem Artikel die Hülsenfrüchte einmal genauer unter die Lupe nehmen: Warum sind Hülsenfrüchte eigentlich ungesund? Ist jede Hülsenfrucht gleich? Gibt es Möglichkeiten, sie verträglicher zu machen und welche Alternativen habe ich als Vegetarier?

So werden Hülsenfrüchte gesund

Warum Hülsenfrüchte eigentlich nicht gesund sind

Wenn wir Leuten, die noch nie etwas davon gehört haben, Paleo erklären, dann sagen wir gerne:  „Frag Dich einfach, ob Deine Vorfahren in der Steinzeit das auch schon gegessen haben“. Das ist natürlich stark vereinfacht, für Anfänger aber sehr anschaulich und funktioniert als Faustregel meistens gut – interessanterweise aber nicht im Fall der Hülsenfrüchte:

Denn tatsächlich waren Bohnen und Erbsen zu Zeiten der Neandertaler ein verbreiteter Teil der Ernährung. Trotzdem sind Hülsenfrüchte aus Paleo-Sicht problematisch, und zwar auf Grund ihrer Inhaltsstoffe: Sie enthalten die (in größeren Mengen) potentiell ungünstigen Antinährstoffe Lektine und Phytate.

Lektine sind komplexe Proteine, die sich an Zellmembranen binden und dort biochemisch wirksam werden. Dabei können sie dem Verdauungstrakt schaden, indem sie die Darmwand beschädigen und bspw. die Funktion der Bauchspeicheldrüse einschränken. Außerdem können sie mit einer Vielzahl von Autoimmunkrankheiten in Verbindung gebracht werden. Insbesondere bei rohem Verzehr können Lektine schädlich sein, durch Kochen können sie aber weitestgehend unschädlich gemacht werden.

Phytate bzw. Phytinsäuren sind in vielen Pflanzen zu finden und auch in den meisten Nüssen in erhöhter Konzentration vorhanden. Sie dient den Pflanzen als Speicher für eine Vielzahl von Stoffen, die für das Wachstum von Keimlingen wichtig sind. Pflanzenfresser wie Kühe können die Phytinsäuren problemlos verdauen, wir Menschen dagegen nicht. Warum das problematisch ist? Weil Phytate eine Vielzahl von Mineralstoffen (Eisen, Zink etc.) binden. Und da wir Phytate nicht verdauen können, sind auch die wichtigen Mineralstoffe für uns verloren. Und deshalb nennt man sie auch Anti-Nährstoffe: Sie verhindern, dass wir wichtige Nährstoffe aufnehmen können.

Phytate, Lektine: Die Dosis macht das Gift

Wenn aber auch Nüsse diese Phytate enthalten – warum werden dann Nüsse für die Paleo-Ernährung empfohlen, Hülsenfrüchte aber nicht? Die Antwort ist das gute alte Sprichwort „Die Dosis macht das Gift.“ 

Nüsse enthalten streng genommen sogar deutlich mehr Phytinsäure als Linsen. Aber während wir Nüsse nur als Snack für zwischendurch in geringen Mengen zu uns nehmen, sind Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen typischerweise die Grundlage einer ganzen Mahlzeit. Erst in dieser höheren Dosierung machen sich die negativen Eigenschaften bemerkbar.

Hülsenfrüchte als Alternative für Vegetarier

Nach dieser „Nuss-Logik“ könnte man also sagen, dass auch Hülsenfrüchte mit der Paleo-Ernährungsweise vereinbar sind – vorausgesetzt, sie werden nur in Maßen verzehrt und ihre negativen Eigenschaften kommen nicht zum Tragen. Sicherlich sind sie nicht die beste Wahl, denn alle Nährstoffe, die man aus Hülsenfrüchten erhält, gibt es in anderen Lebensmitteln ohne Nachteile.

Aber gerade für Paleolaner, die sich beim Essen freiwillig (Vegetarier) oder unfreiwillig (Allergien, Unverträglichkeiten) einschränken, können Hülsenfrüchte eine Alternative sein. Besonders für Vegetarier und Veganer sind Hülsenfrüchte als Eiweisslieferant ein möglicher Ersatz für Fleisch, Fisch und Eier. Trotzdem solltet ihr unbedingt darauf achten, wie ihr sie vertragt und in jedem Fall Maß halten.

Hülsenfrüchte gesund machen

Um Hülsenfrüchte verträglicher zu machen, gibt es einige Möglichkeiten, ihre negativen Eigenschaften zumindest teilweise zu neutralisieren.

Gerade Lektine lassen sich durch gründliches Erhitzen deaktivieren. Mit nur 15 Minuten Garzeit werden Lektine fast komplett und ohne Rückstände unschädlich gemacht.

Bei Phytaten ist die Sache nicht ganz so einfach, doch auch hier gibt es den ein oder anderen Trick:

Als erstes ist es ratsam, Hülsenfrüchte gründlich zu einzuweichen. Neben Phytinsäure werden dabei auch noch andere Stoffe ausgeschwemmt, was die Verträglichkeit insgesamt deutlich erhöht. Wir empfehlen, Hülsenfrüchte mindestens 12 Stunden einzuweichen. Eine gute Möglichkeit ist es, sie bereits einen Tag vor der Zubereitung anzusetzen, so garantiert ihr eine ausreichende Dauer. Mit ausreichender Wässerung und Kochen kann der Gehalt an Phytinsäuren um bis zu 70% reduziert werden.

Die effektivste Methode ist es, die Hülsenfrüchte Keimen zu lassen. Allein dadurch verlieren sie ganz von selbst einen Großteil der Phytate. Dafür müsst ihr sie einfach feucht halten (z.B. zwischen feuchten Küchentüchern) und an einem Ort aufbewahren, wo sie an Luft kommen.

Eine weitere Alternative ist Fermentation, also die natürliche Umwandlung durch Enzyme oder Bakterien. Fermentation wird auch bei anderen Lebensmitteln wie Sauerkraut oder Kimchi eingesetzt, wo sie unter anderem die Haltbarkeit verbessert. Aber auch für Hülsenfrüchte kann sie sinnvoll sein, da sie Phytate deutlich reduzieren kann.

Egal, für welche Methode ihr euch entscheidet: Am Ende müssen die Hülsenfrüchte natürlich trotzdem gekocht werden.

Ausnahme Soja?

Die meisten Hülsenfrüchte können also mehr oder weniger unschädlich bzw. gesundheitlich wertvoller gemacht werden. Soja wird kontrovers diskutiert, denn neben den Lektinen und Phytaten enthält Soja noch einen zusätzlichen Stoff, der nicht neutralisiert werden kann: Phytoöstrogene. Phytoöstrogene sind sekundärere Pflanzenstoffe, die in ihrer Struktur dem menschlichen Hormon Östrogen ähneln. Diese Ähnlichkeit kann dazu beitragen, dass unser Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht kommt. Dies ist jedoch von mehreren Faktoren abhängig.

Fazit: Hülsenfrüchte können eine Alternative sein

Paleo-Ernährung ist für uns kein Dogma, dem wir blind folgen; keine Schablone, die wir starr auf alles anwenden. Sie ist unser Weg der Wahl für ein gesundes Leben — und natürlich sieht dieser Weg für jeden ein bisschen anders aus. Deshalb halten wir auch nichts davon, Hülsenfrüchte per se zu verteufeln.

Natürlich kann man alle Nährstoffe, die sie enthalten, durch andere Lebensmittel konzentrierter und ohne Nachteile erhalten. Und auf Grund der Antinährstoffe, die sie enthalten, sind Hülsenfrüchte in größeren Mengen definitiv ungesund. Aber gerade für diejenigen von uns, die sich nicht aus der ganzen Bandbreite der Paleo-Ernährung bedienen können (oder wollen), können sie eine Alternative sein.

Wenn ihr Hülsenfrüchte in eure Ernährung integrieren wollt, solltet ihr aber auf jeden Fall darauf achten, ihre negativen Eigenschaften durch die im Artikel beschriebenen Methoden so gut es geht zu neutralisieren.

Für alle, die gerade frisch auf Paleo umsteigen oder sich inmitten unserer 30 Tage Challenge befinden, empfehlen wir Hülsenfrüchte aber nicht. Gerade beim Einstieg sollte man besonders konsequent sein – nur so garantiert ihr den maximalen Erfolg und spürt die Ergebnisse der Umstellung am Besten.

Wir sind gespannt auf eure Kommentare: Wie ist eure Erfahrung mit Hülsenfrüchten? Habt ihr sie komplett aus eurem Ernährungsplan gestrichen oder wollt ihr auch als Paleolaner nicht ganz darauf verzichten?

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Geschrieben von Nico

Nico hat sich mit Paleo360 den Traum erfüllt, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. In seinem Alltag dreht sich sehr viel um Gesundheit und Fitness. Und da er auch ein Genießer ist, darf das Kochen natürlich nicht zu kurz kommen. Wenn die Möglichkeit besteht, verbringt er viel Zeit beim Wandern und Bergsteigen in den nahegelegenen Alpen.
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90 Kommentare

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  1. Melou //

    Vielen Dank für diesen Artikel!
    Ich habe jetzt schon so oft gelesen dass Hülsenfrüchte eingeweicht oder keinen gelassen werden sollen.
    Wie verhält sich das denn mit den Bohnen aus dem Glas/ Dose. Die sind ja bereits gekocht. Wie ist dort der Gehalt an Phytinsäure? Weiche ich diese auch besser nochmal ein bzw lasse sie keinem?

    Lg und danke für eine Antwort :-)

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    • Anja Wagner //

      Liebe Melou, genaue Angaben zu den angefragten Phytinsäure Werten kenne ich nicht. Ich gehe da mit dir, die Bohnen sind bereits gekocht bzw. ja in ihren Lake für einige Zeit. Aus dieser Argumentation heraus, würde ich sie bei entsprechenden Bedürfnis den Phytinsäuregehalt zu verringern, nicht mehr einweichen, das sehe ich als nicht notwendig an :)

      LG,
      Anja

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  2. Dani //

    Interessanter Artikel, mir fällt nur ein ganz großer Fehler auf, ein sehr verbreiteter Irrtum. Der aktuelle wissenschaftliche Stand empfiehlt den Konsum von Soja, da er nämlich ganz im Gegenteil zum gängigen Vorurteil nicht Krebsfördernd, sondern der Verzehr kann sich vorbeugend für Prostata- und Brustkrebs auswirken (Nagata et al., 2014). Die Information hier oben ist also schlichtweg falsch. Und um gleich nocheinmal auf die Phytooströgene einzugehen liegt mir auch sehr am Herzen.
    Bei Phytoöstrogenen handelt es sich um Moleküle, die mit dem körpereigenen Geschlechtshormon Östrogen strukturell verwandt sind (Aber keine Hormone im klassischen Sinn). Demnach sind sie dazu in der Lage, an den Östrogenrezeptor zu binden und entweder agonistische oder antagonistische Wirkungen zu erzielen. Allerdings sind hierzu einige Anmerkungen notwendig: Einerseits liegen die Isoflavone an Zuckermoleküle gebunden vor, von diesen sie erst getrennt werden müssen und letztlich nur zu einem geringen Anteil in unseren Stoffwechsel gelangen. Zum anderen ist ihre minimal ausgeprägte Wirkung, verglichen mit dem körpereigenen Östrogen, anzuführen. Sie binden im Vergleich zum endogenen Hormon stärker an den ß-Östrogenrezeptor, so dass in manchen Geweben östrogenartige Wirkungen ausgelöst werden, in anderen wiederum nicht. Dieser Effekt wird ebenso durch das Brustkrebs-Medikament Tamoxifen erzeugt (Wu et al., 2007).

    Studien, die auf nachteilige Effekte hinweisen, basieren hauptsächlich auf in-vitro Untersuchungen mit Zellkulturen in einer Petrischale, die mit isolierten Phytoöstrogenen beimpft wurden. Diese Ergebnisse können weder mit dem Verdauungs- und Stoffwechselsystem des Menschen, noch mit dem Konsum von vollwertigen Lebensmitteln, wie Sojabohnen oder Tofu, verglichen werden (Barrett, 2006).
    Viel problematischer ist da der Konsum von Fleisch und Milchprodukten zu sehen. Denn hier sind sind in hohem Maße Östrogene enthalten (und zwar das richtige Hormon Östrogen, exakt das gleiche dass wir auch in uns tragen) und dieses beeinflusst tatsächlich den Stoffwechsel.
    Soja besteht übrigens zu 38% aus Eiweis. Dieses weist zudem eine hohe biologische Wertigkeit auf und ein günstiges Fettsäurespektrum. Der moderate Konsum von Soja kann sich also förderlich für eine gesunde und ausgewogene Ernährung zeigen.
    btw: Es gibt nicht die eine Paleo-Ernährung, es ist überhaupt nicht wissenschaftlich geklärt, was genau denn die Menschen früher nun wirklich gegessen haben. Dann ist auch nicht davon auszugehen, dass sich alle früher lebenden Menschen gleich ernährt haben und ich gehe einmal davon aus, dass es viele Pflanzen und Tiere, die den Menschen in der Steinzeit als Nahrungsquelle gedient haben mittlerweile nicht mehr anzutreffen sind.
    Ich bin übrigens Molekularbiologin und Ernährungsberaterin, nur damit ihr meine Nachricht auch einsortieren könnt :)

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    • Dani //

      Sorry, Quellen vergessen:
      Nagata, C., Mizoue, T., Tanaka, K., Tsuji, I., Tamakoshi, A., Matsuo, K., Wakai, K., Inoue, M., Tsugane, S., Sasazuki, S., et al. (2014). Soy Intake and Breast Cancer Risk: An Evaluation Based on a Systematic Review of Epidemiologic Evidence Among the Japanese Population. Jpn J Clin Oncol 44, 282–295.
      Wu A.H., Pike M.C., Williams L.D., Spicer D., Tseng C.-C., Churchwell M.I., Doerge D.R. Tamoxifen, Soy, and Lifestyle Factors in Asian American Women With Breast Cancer. Journal of Clinical Oncology (2007). Vol. 25(21): 3024-3030.
      Barrett J.R. The Science of Soy. What do we really know? Environmental Health Perspectives (2006). Vol. 114(6): A353-A358.

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    • Anja Wagner //

      Danke für die Hinweise, Dani! Habe den Text angepasst, damals wussten wir auch noch weniger bzw. insbesondere weniger differenziert. Weißt du zufällig wie Östrogene in unserem Darm verstoffwechselt bzw. in über die Darmwand aufgenommen werden? Könnte es nicht auch Abbauprozesse im Darm geben, die eh dazu beitragen, dass diese Substanzen nicht über den Blutkreislauf in unser System kommen können? Das Östrobolom ist ja auch mit an der Regulierung des Hormonstoffwechsels beteiligt – und das direkt von Darm aus… wahrscheinlich eh schwierig, die Ernährung allein dafür verantwortlich zu machen, was im Körper an Ungleichgewichten vorzufinden ist :)

      Liebe Grüße,
      Anja

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    • Petra //

      Ich finde Ihren Beitrag gut, aber ich denke, dass die Bedeutung von Phytoöstrogenen nicht abschließend geklärt ist.
      Falls Sie Interesse haben, möchte ich Ihnen ein Buch empfehlen, das ein doch sehr gutes Bild der Ernährung des Menschen liefert. Das Buch wurde neu übersetzt und redigiert.
      Vielleicht kennen Sie den Namen des Autors schon. Weston Price. Das Buch ist in großen Teilen auch schwierig und grenzwertig in der Beschreibung von Mangelzuständen, bei den unterschiedlichen Völkern und Menschen. Nach meiner Ansicht sollte es jedoch trotzdem gelesen werden, denn es ist ein einmaliges Zeitdokument. Weston Price bereist die ganze Welt. Er hat den Blick des Zahnarztes und mit der Zeit einen umfassenden Blick auf gesunde und ungesunde Ernährung des Menschen zur damaligen Zeit. Daraus können wir für heute viele Informationen ziehen.

      Viele Grüße, Ihre Petra

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  3. Stanislav //

    Einweichzeit von 12 Sunden für Trockenbohnen ist viel zu gering. Nach meiner Erfahrung sollten sie mind. 36 Stunden oder noch länger in warmer Umgebung einweichen bis sie die weißen Bläschen stark rauslassen. Auch Kochzeit soll ausreichend lang sein (2-3 Stunden) Dann gibt es kein “Tönnchen”

    Antworten
  4. Thomas //

    Der Artikel über Hülsenfrüchte enthält viele wertvoll Informationen und Tipps. Ich persönlich esse Hülsenfrüchte als Keimlinge bzw. manchmal sogar als Sprossen. Ihr schreibt vom Ansetzen von Hülsenfrüchten in Küchentüchern. Da gibt es viel einfachere und hygienischere Methoden: nutzt ein Keimglas. Es kostes etwa fünf Euro. Wenn Hülsenfrüchte nicht nur eingeweicht, sondern auch gekeimt werden, müssten sie verträglich sein.

    Antworten
  5. FL //

    Hallo Zusammen! Danke Nico für den sehr interessanten Artikel! Sind somit zb rote Linsen Nudeln aus eurer Sicht OK? Danke für die Beantwortung!
    LG, FL

    Antworten
  6. David Renkl //

    Liebes Paleo360-Team,

    ich ernähre mich vegan und versuche, mich so gut es geht an Paleo zu orientieren. Jedoch versuche ich mich möglichst proteinhaltig zu ernähren, weswegen Hülsenfrüchte und Nüsse gewissermaßen meine Hauptnahrungsquellen sind. Ich weiche beides auch immer mindestens 24h lang ein, jedoch scheinen mir 70% Phytatreduktion wohl immernoch zu wenig, bei den Mengen, die ich verputze.

    Kann ich den Gehalt noch weiter senken? Bringt es was, das Einweichwasser zwischendurch auszutauschen oder die Einweichzeit noch zu verlängern?

    Außerdem: Sind in Wasser eingelegt kaufbare Hülsenfrüchte naturbelassen eingeweicht worden, sodass die Enzyme aktiviert worden und die Hülsenfrüchte als fachgerecht aktiviert zu betrachten sind?

    Und dann noch eine Frage: Wie lange sollte ich Hülsenfrüchte im Dampfgarer garen, um alle Lektine zu neutralisieren?

    LG!

    Antworten
  7. Sonja //

    Hallo,
    ich hätte da mal eine Frage… Ich lese immer, dass Lektine durch Einweichen ausgewaschen und durch Erhitzen zerstört werden. Demnach macht das Einweichen von Nüssen für Rohkost ja durchaus Sinn,weil diese nicht erhöht werden. Aber wenn ich Hülsenfrüchte ja sowieso kochen muss, verstehe ich nicht, warum sie dann vorher noch eingeweicht werden müssen… Könnt ihr mir das vielleicht erklären?
    Danke schon mal!

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Sonja, das Einweichen bei Hülsenfrüchten hat eher den Sinn die Samen zum Keimen zu bringen – so werden die Nährstoffe mobilisiert, in dem bspw. Phytinsäure abgebaut wird (da diese ja quasi für das Wachstum da sind) und sind somit besser für uns Menschen während der Verdauung und damit auch für unseren Stoffwechsel verfügbar. Das Kochen trägt seinen Teil dazu bei, Lektine und Co. in ihrer Struktur zu verändern (denaturieren) und somit auch zur Verdaulichkeit beizutragen. Liebe Grüße, Anja

      Antworten
  8. Anne //

    Hallo,
    seit vielen Jahren ernähre ich mich weitestgehend nach Paleo ohne lange Zeit gewusst zu haben, dass die Form meiner Ernährung überhaupt einen eigene Bezeichnung hat. Es hat sich bei mir einfach von selbst über Jahre entwickelt, indem ich darauf geachtet habe, was meinem Körper gut tut und was ihm schadet, was für mich in Sache Ernährung Sinn ergibt und was nicht.
    Ein Sache wäre da allerdings: ich liebe Linsen und Kichererbsen und mir fällt es wirklich schwer sie von unserem Speiseplan zu streichen. In diesem Zusammenhang stelle ich mir schon längere Zeit eine Frage und kann sie mir nur schwer selbst beantworten. Ein Spruch besagt, dass es keine blöden Fragen gibt. Daher möchte ich sie nun hier einfach mal stellen und hoffe bald diesbezüglich schlauer zu sein: Kann man die Kichererbsen im Glas (mit Wasser) bereits als eingeweicht betrachten oder nicht?
    Viele Grüße,
    Anne

    Antworten
    • Adrian //

      Kann man die Kichererbsen im Glas (mit Wasser) bereits als eingeweicht betrachten oder nicht?

      Würd ich auch gerne Wissen.
      Grüße

      Antworten
  9. Simon //

    Hallo,
    diese ganze Soja-Östrogen-Geschichte ist quatsch, wie zahlreiche Studien zeigen. Dieses Video gibt darüber (und mehr) einen umfassenden Überblick samt Quellenverweisen:
    https://www.youtube.com/watch?v=C8dfiDeJeDU

    Vielleicht sollten sie da nochmal recherchieren und den Artikel ggf. anpassen um die Weiterverbreitung dieser Geschichte nicht länger zu unterstützen.

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Simon, wie bereits im vorherigen Kommentar danken wir dir für deinen Input. Und wir sind auch dafür kein Lebensmittel als schädlich zu betrachten und wenn es einmal Soja / Hülsenfrüchte auf dem Teller sein soll, bereiten wir diese, wenn möglich, gerne entsprechend vor – durch Fermentation oder auch einfach Keimen lassen.

      LG, Anja

      Antworten
    • Heidi //

      Ich halte rs grundsätzlich für unverantwortlich, etwas mit Ausrufezeichen zu behaupten, weil ich es so gelesen irgendwo habe und es zu meiner mich in ‘Sicherheit’ wiegenden Lebenseinstellung passt.
      Alles zum Thema Ernährung und Gesundheit ist individuell und Studien mit Vorsicht zu genießen.
      Meiner Erfahrung nach, kann und wirkt Soja stark hormonell. Da nur ein Teil der Konsumenten sensibel darauf reagiert (meist Frauen) und teilweise starke Symptome erfährt (dazu gehören auch Stimmungsschwankungen ähnlich einer PMS), heißt es nicht, dass es sie nicht gibt. Und, dass es nicht bedenklich sein könnte.

      Zumal mittlerweile ganze Industriezweige davon leben, die, wie heute üblich, aggressiv die ‘ Muss jeder essen/trinken, weil supergesund, wer etwas anderes sagt ist ein Hypochonder’ Meinung vertritt.

      Soja hat klare Werte, besonders für Menschen aus Asien. ? Hier heißt es sich sensiblisieren und informieren und maßvoll handeln.

      Antworten
  10. Ami Almond //

    Hallo Anja,

    ich ernähre mich generell vegan + glutenfrei. Als Eiweißquelle esse ich gerne Mandeln und Kerne, Leinsamenprodukte verwende Hanfprotein und supplementiere MAPs. Ich habe mir heute Mungbohnennudeln gekauft. Ich habe ziemliche Kopfschmerzen bekommen. Meine Frage nun, kann man auch die Pasta einweichen? Und macht das die Anti-Nährstoffe auch kaputt?

    LG, Ami Almond

    Antworten
  11. Bine //

    Naja….ich habe über 2 Jahre konsequent paleo gegessen. Ich habe ein paar Kilos verloren, prima und schnell Muskulatur aufgebaut und mich nicht schlecht gefühlt. Vor allem das Weglassen von glutenhaltigem Getreide hat mir auch wieder klares Denken beschafft, der “Brain-fog” war weg!
    Natürlich muss jeder für sich die richtige Ernährungsform finden.
    Allerdings finde ich das Getue um die Hülsenfrüchte schlicht albern. Nüsse sind erlaubt, aus den oben genannten Gründen.. Hülsenfrüchte sollen perse weggelassen werden. Das macht für mich schlicht und ergreifend keinen Sinn (mehr), denn dann müsste auch Honig, Rhabarber und das Ein oder Andere mehr gestrichen werden, denn das macht in größeren Mengen auch krank und ist ungesund.
    Und niemand möchte doch z.b. auf rohen Linsen herumkauen.
    Auch bei der veganen oder vegetarischen Ernährung wird eigentlich in jedem Rezept auf eine lange Einweichzeit und anschließendes Kochen, oder eben Vorkeimen hingewiesen.
    Von daher ist die Angst vor den Auswirkungen der Lektine schon etwas übertrieben.
    Und wenn ich mich, wie hier genannt wurde, fragen soll, ob unsere Steinzeit – Vorfahren Hülsenfrüchte wohl gegessen haben…wenn es damals schon Erbsen gab(?), diese z.b. mit Sicherheit. Die waren ja nicht doof und haben schon gemerkt, ob es ihnen bekommen ist oder nicht.
    Aber Vorfahren im deutschen Raum werden sich auch nicht durch Chiasamen, Bananen, Mangos, Avocados u.ä. zu mehr Vitalität verholfen haben.
    Von daher ist für mich mittlerweile klar, dass es DIE strikte Ernährung, die stur benannt wird -und dazu zählt für mich Veganismus und Paleo gleichermaßen- wohl nicht wirklich gibt und sich bei den wenigsten Menschen dauerhaft etabliert.
    Hier und da mal ein Bio-Ei, mal ein bisschen Fleisch vom frisch geschossenen Wild aus dem angrenzenden Wald, als Grundlage Gemüse, Salat, Obst, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte… da kann dann eigentlich schon fast nichts mehr schief gehen.;)
    Milch, egal von welchem Tier, ist und bleibt Säuglingsnahrung für die jeweils spezifische Rasse.. ich glaube, es möchte keiner freiwillig Muttermilch in seinem Kaffee haben..

    Antworten
    • Michaela Richter //

      Liebe Bine, das hast du wunderbar zusammengefasst. Religiös sollte die Ernährung nie werden und Menschen vertragen ganz individuell einiges besser oder schlechter. Die Rückerinnerung an natürliche, unverarbeitete Lebensmittel ist immer der beste Leitfaden, wie wir persönlich finden. Schön dass du so viel für dich ausprobierst, auch wir sind weiterhin in Experimentierlaune :-) und haben uns momentan auf einen starken regionalen / saisonalen Ansatz eingeschossen. So geht jeder seinen Weg. Wir freuen uns, wenn wir dich mit Rezepten ein Stück davon begleiten dürfen.

      Antworten
    • Blubb //

      würde niiiiiiiiieeeeeemand wollen….

      https://www.youtube.com/watch?v=oF5K4mswrI8

      Wobei ich den einen Typ doch etwas … fand… xD

      Wobei man es auch so sehen kann, dass sich Milch als Nahrung für einige Europäer etabliert hat wegen Evolution etc., da es scheinbar evolutionär vorteilhaft war Milch vertragen zu können. Solang es einem bekommt, sollte es gut für einen sein. Jeder Körper ist schließlich anders. Man sollte aber auch die Wirkung des Darmbioms nicht unterschätzen.

      Konnte früher ohne Probs Zwiebeln essen, dann nach ziemlicher psychischer Belastung waren Zwiebeln unverträglich geworden. Vor einigen Wochen hatte ich wegen einer heftigen Zahnentzündung Antibiotika nehmen müssen, wobei die Darmflora zerschossen wurde und danach Lust auf Zwiebeln gehabt… seitdem geht’s auch wieder o.o

      Antworten
  12. Steffi //

    AUSNAHME: SOJA UNBEDINGT VERMEIDEN
    Die meisten Hülsenfrüchte können also mehr oder weniger unschädlich gemacht werden. Doch Achtung: Für Soja gilt das nicht! Soja solltet ihr unter allen Umständen vermeiden. Denn neben den Lektinen und Phytaten enthält Soja noch einen zusätzlichen Stoff, der nicht neutralisiert werden kann: Phytoöstrogene. Phytoöstrogene sind sekundärere Pflanzenstoffe, die in ihrer Struktur dem menschlichen Hormon Östrogen ähneln. Diese Ähnlichkeit lässt den Körper Photoöstrogene mit echtem Östrogen verwechseln und bringt unseren Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht – mit schwerwiegenden Folgen, die bis zu einem erhöhten Krebsrisiko reichen.

    Ich trinke seit ca 8 Jahren immer wieder mal Sojamilch, ist die dann wahrscheinlich ebenfalls so schädlich, obwohl sie erhitzt ist?
    Kann es auch sein, dass die Frauenkrankheit Endometriose mit Soja-bzw. Getreidenahrung zusammenhängt? Falls sich jemand mit Endometriose auskennt.
    Vielen Danke schon mal!
    Steffi

    Antworten
    • blubb //

      ich denke, dass Soja weniger schlimm ist als oft behauptet wird. Immerhin leben Japaner die sicher den höchsten pro-Kopf-Konsum an Soja haben am längsten (in Japan gibt’s die meisten 100+ weltweit).
      Ob Fleisch viel besser ist… wenn die meisten Tiere mit Soja gefüttert werden, dann isst man das Soja ja indirekt… o.o
      Sofern es krank macht wären ja die Tiere krank die man isst, womit man selbst ebenfalls krankes Fleisch essen würde, was einen selbst krank machen müsste…

      Von daher denke ich man muss einfach schauen was einem gut bekommt oder eben auch nicht.

      Antworten
  13. Jonas //

    Sehr geehrte Paleo Team,

    ich habe eine Frage zu geschälten Linsen (roten bzw gelben Linsen):

    Enthalten diese auch Phytinsäure und Lektine? Wenn ja, wie hoch ist die Dosis gegenüber zu ungeschälten?
    Kann man ungeschälte Linsen problemloser essen? Und was ist dabei zu beachten?
    Würde mich über eine Antwort freuen :)

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Jonas – wir gehen davon aus, dass alle Hülsenfrüchte einen bestimmten Lektin und Phytinsäuregehalt haben. Wenn sie geschält sind kann man sich aber vorstellen, dass der Anti-Nährstoff Gehalt geringer ist – würde sie jedoch dennoch gut einweichen und kochen, bevor du sie isst :)

      LG, Anja

      Antworten
    • blubb //

      Denke eher der Gehalt dürfte relativ gleich sein, die Schale besteht ja hauptsächlich aus Ballaststoffen, die meisten Nährstoffe liegen doch unter der Schale, also ev. auch die Anti-Nährstoffe ;)

      Antworten
  14. Anke //

    Hallo liebes Team von Paleo360.de!

    Ein derzeitiger Trend scheint das Backen mit Mehlen aus Hülsenfrüchten zu sein. So kann man z.B. Rote-Linsen-Mehl oder Kichererbsen-Mehl in vielen Märkten finden. Die Hülsenfrüchte dieser Mehle sind manchmal (z.B. bei Linsen) geschält, aber sonst nicht weiter vorbehandelt, also weder eingeweicht noch fermentiert. Nach den Rezepten, die ich so finden konnte, werden die Mehle mit den entsprechenden anderen Backzutaten vermischt/ gemixt und anschließend im Ofen zu Kuchen/Törtchen gebacken oder zu Waffeln im Waffeleisen, letzteres für gerade mal 5 bis 7 Minuten. Haltet ihr diese Verarbeitung für ausreichend bei den Mehlen, um hinsichtlich der Antinährstoffe auf der sicheren Seite zu sein? Wie würdet ihr verfahren?
    Viele Grüße und besten Dank schonmal für euer Feedback!

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Liebe Anke – denke es ist besser, wenn die Hülsenfrüchte vorher entsprechend behandelt wurden, so dass der Anti Nährstoff Gehalt verringert wird. Ist das laut Hersteller Angaben nicht ersichtlich würde ich auf lieber Alternativen wie Kokos, Kastanien oder Leinsamenmehl zurückgreifen :) LG, Anja

      Antworten
    • Blubb //

      Diese Mehle werden auch gerne genutzt um daraus veg. Frikadellen zu machen, z.b. Kichererbsenmehl.
      Ev. Könntest du auch die Backzeit verlängern und die Temperatur reduzieren. Dadurch würden ‘se länger der Hitze ausgesetzt sein.

      Antworten
  15. Dino //

    Hi liebes Paleo-Team, was haltet ihr von den Lupinen-produkten von Madewithluve? Ich habe extra auf den Herstellungsprozess geschaut, meiner meinung nach wird das Lupinengemisch eingeweicht/gewaschen. Ich finde die Joghurte ganz lecker, würde gerne eure Meinung dazu hören :-) danke!

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Dino – so wie ich das sehe sind in dem Joghurt Zusätze drin (modifizierte Stärke, Invertzuckersirup/Zucker, Aroma) von denen wir eher abraten – vor allem wenn der Joghurt öfter verzehrt werden möchte :) Aber gut, dass das Lupinengemisch vorher eingeweicht etc. wird!

      LG, Anja

      Antworten
  16. Lotte //

    Ich verstehe nicht ganz wieso bei Paleo Soja immer so verteufelt wird? Irgendwie lese ich auf Paleoseiten da oft eine sehr undifferenzierte Ablehnung. Die paar Phytoöstrogene sind noch harmlos im Vergleich zu den chemischen Bomben, die zB in der Pille sind und die in Deutschland Millionen von Frauen (ja, auch die ernährungsbewussten…) völlig bedenkenlos einnehmen und an das Abwasser weitergeben. Eigentlich müsste das an dieser Stelle mal erwähnt werden, denke ich mir immer wenn ich sowas lese. Selbiges gilt für Antibiotikagaben der Masttiere. Ich denke, da lebt eine vegetarische Person mit mäßigem Soja-Konsum ohne hormonelle Verhütung immer noch gesünder, als die Standardfrau mit Mastfleisch und Pille. Übrigens haben die Phytoöstrogene auch ihren Vorteil: asiatische Frauen, die traditionell viel Soja essen, haben kaum Wechseljahrbeschwerden im Vergleich zu den Europäerinnen. Der Effekt kann ja durchaus erwünscht sein (auch wenn man dazu laut der Studie, die diesen Effekt erwähnt, massenweise Soja essen müsste, das ist nicht durch einen Schluck Sojamilch am Tag oder ein Stück Tofu die Woche herbeizuführen).

    Antworten
    • Blubb //

      Wenigstens eine Person die in punkto Soja ähnlich denkt wie ich^^
      Man muss auch bedenken, dass grade in Japan, wo die Menschen ja auch sehr viel Soja essen am ältesten werden weltweit. Dort wird auch sehr auf Lebensmittelqualität geachtet…
      Die Dänen z.b. haben auch besseres Fleisch als wir.
      In punkto Tierhaltung könnten wir uns etwas von den Dänen abgucken, da dort viel weniger Antibiotika in die Tiere gepumpt wird (Max. für 25% der Herde und das nur in genehmigten Ausnahmefällen).

      Antworten
  17. Ute //

    Hallo ☺ Muss ich denn jetzt die Hülsenfrüchte nach dem Keimen noch kochen….?

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Ute – ich würde die Hülsenfrüchte nach dem Keimen noch kochen :) LG, Anja

      Antworten
      • Ute //

        Hallo Anja,

        aber dann mache ich ja die ganzen Vitamine, die durch die Keimung erst entstehen, wieder kaputt. Andersherum: dann kann ich mir ja den ganzen Keimaufwand sparen, wenn ich die Linsen dann doch koche… Mir geht es vorderrangig darum, Lektine und Phytinsäure zu eleminieren. Und im Artikel steht, Keimung sei die effektivste Methode. Geht’s dann nicht doch ohne Kochen? Irgendwie widerstrebt mir das ja…

        LG Ute

        Antworten
        • Anja Wagner //

          Das ist ein guter Gedanke! So weit ich weiß sind Vitamine (bis auf z.B. Vitamin C) relativ hitzebeständig, von daher ist kochen weniger das Problem. Wenn man das Kochwasser mit nutzt, “verliert” man auch die wasserlöslichen Vitamine nicht. Wie notwendig das Kochen bzgl der Lektine ist, ist schwierig einzuschätzen – kann mir aber vorstellen, dass je gesünder der Darm und besser die Verdauung ist, desto weniger schlimm Lektine sind.

          Antworten
          • Ute //

            Danke für deine schnellen Infos :-) Da ich die Sprossen oft über den Salat streue, ist das mit dem mitverwendeten Kochwasser etwas schwierig ;-) Ich denke mal, da ich Hülsenfrüchte nicht soooo oft gekeimt esse, werden sie roh nicht so schlimm sein.

          • Blubb //

            Vitamin C ist am wenigstens hitzebeständig, hält aber auch bis 190 Grad aus. Die anderen Vitamine halten über 300 und mehr aus. Was aber wichtig ist: Beim kochen gehen immer Vitamine ins Kochwasser über von daher eher dämpfen oder sanft braten oder halt als Suppe essen ;)

  18. Myra //

    Hallo zusammen, vielen Dank für den interessanten Artikel. Allerdings war ich etwas erstaunt über die Aussage, dass Sojakonsum das Krebsrisiko erhöht. Bisher habe ich immer gehört, dass gerade in den asiatischen Ländern, in welchen traditionell viel Soja gegessen wird, die Häufigkeit von Brust- und auch Prostatakrebs deutlich niedriger ist als inden Ländern, in welchen wenig bis kein Soja verzehrt wird. Könntet Ihr das näher belegen?

    Antworten
      • Simon //

        Hallo,
        der Artikel kommt doch aber viel eher zu dem Schluss dass Soja und Krebs (bislang) nicht in einen nachvollziehbaren Zusammenhang gebracht wurden.

        Davon ab, diese ganze (weit-verbreitete) Soja-Östrogen-Geschichte ist quatsch, wie zahlreiche Studien zeigen. Dieses Video gibt darüber (und mehr) einen umfassenden Überblick samt Quellenverweisen:
        https://www.youtube.com/watch?v=C8dfiDeJeDU

        Antworten
        • Anja Wagner //

          Hallo Simon –
          danke für deinen Input!

          Als Quatsch würde ich den Zusammenhang von Soja – Östrogen und Krebs nicht bezeichnen, da man ihn ja gestellt hat. Und an dieser Stelle gebe ich dir vollkommen Recht: ein Zusammenhang ist noch kein Beweis für einen kausalen Zusammenhang. Und den gibt es hier meines Erachtens auch nicht. Von daher haben wir eine ähnliche Einstellung. Hervorheben wollen wir Soja dennoch nicht, aus verschiedensten Gründen. Wir stehen übrigens wenn dann auf fermentiere bzw. entsprechend vorbereitete Soja Produkte / Hülsenfrüchte – So ist es auch im Artikel erwähnt :) LG

          Antworten
  19. Orient //

    Was schreibt ihr eigentlich für ne scheiss!! im orient und mediterranen raum wird öfter mal hülsenfrüchte in sämtliche variationen gegessen und sie sind gesünder als das käse & wurst volk, also schreibt nicht so nen dreck wenn ihr keinen plan habt.

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Wenn mann Hülsenfrüchte entsprechend vorbereitet (wie im Artikel beschrieben) sind sie auch eine gute Ergänzung zu einer gesunden Ernährung. LG, Anja

      Antworten
    • Ilembula //

      Hallo Orient,

      unqualifizierte Kommentare wie Ihrer sollten gelöscht werden. Würden Sie in diesem Ton mit Menschen in Ihrem Umfeld sprechen?
      Die hier veröffentlichten Informationen über Lektine sowie Phytinsäure beruhen auf wissenschaftlicher Erkenntnis.
      Dass im Orient Hülsenfrüchte zur Nahrung verwendet werden ist richtig, doch sind Sie sicher, dass diese eben nicht auch fermentiert (entgiftet) werden? Auch im mediterranen Raum wird das Gift durch Kochen unschädlich gemacht und somit werden Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfälle bis hin zum Schock vermieden.
      Informieren Sie sich, bevor Sie zu solchen unpassenden Aussagen greifen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Ein Kinderarzt

      Antworten
      • lukas //

        zur info: niemand isst Hülsenfrüchte ungekocht und unabgespühlt bei Linsen oder uneingeweicht bei Bohnen. Deshalb kann man sich die Diskussion darüber sparen:)

        Antworten
    • Blubb //

      Wenn man deine Ausdrucksweise als Beispiel für Hülsenfruchtreiche Ernährung heranzieht, würde aber die Sprachfähigkeit scheinbar arg darunter leiden, was ich nicht unbedingt unter gesünder verstehen würde ;)

      Oder: Man kann es auch netter ausdrücken, anstatt einfach zumzupampen “ihr erzählt mist und pasta und damit hab ich meha recht” (Zitat einer Person die ich mal kannte…).

      Antworten
  20. Denise //

    Hallo,
    ich habe auch mal eine Frage. Und zwar wurde seit kurzem eine erhöhte Darmdurchlässigkeit bei mir festgestellt. Jetzt lasse ich alle Getreideprodukte (vorallem Gluten) weg und so gut es geht Hülsenfrüchte wegen der Lektine.
    Jetzt wollte ich aber gerne mal eine glutenfreie Pizza essen gehen, die aus Reismehl gemacht wird. Da ist allerdings auch Maisstärke drin. Darf ich die dann trotzdem essen? Werden die Lektine bei backen im Ofen auch zerstört?
    Liebe Grüße
    Denise

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Denise,

      bei einer erhöhten Darmdurchlässigkeit würde ich für eine Weile auf die Lebensmittel komplett verzichten um den Darm die Chance zur Regeneration zu geben! Gute Besserung.

      LG, Anja

      Antworten
      • Denise //

        Vielen Dank für die Antwort.
        Diese Antwort habe ich leider schon erwartet. :(
        Als Ersatz für die ganzen Getreide esse ich momantan überwiegend Reisbrot. Ich schaue natürlich, dass da kein Maismehl oder Maisstärke drin ist oder ich backe es selbst aus Reismehl und Kartoffelmehl. Ist das denn okay? Weil Reis soll ja auch nicht ganz so perfekt sein. Aaber sonst wüsste ich nicht was ich sonst essen sollte.
        Liebe Grüße

        Antworten
        • Blubb //

          Ich denke das ist so immernoch besser als nix zu essen… das wäre schließlich tödlich :/ Solang dir das Reisbrot gut bekommt und dein Körper nix gegenteiliges signalisiert…
          Wobei Reis auch nicht gleich Reis ist, finde den Jasminreis bekömmlicher als den normalen Langkornreis. Auch Japonicareis kommt mir bekömmlicher vor. Ev. willst du vielleicht sogar selbst Reismehl machen aus den versch. Sorten. Wäre geschmacklich auch eine kleine Abwechslung.

          Antworten
  21. Phil //

    Hi!

    Ganz klar ist mir das nicht und liest sich auch nicht aus dem Artikel verständlich raus…

    Zum Mitschreiben:

    Hülsenfrüchte einweichen (12h – check)
    kochen – ok aber worin? im einweichwasser oder wegschütten? darf ich das einweichwasser weiter verwenden? (in den bohneneintopf hab ichs normalerweise immer reingegeben)
    Kann ich die angesetzen Bohnen auch im Eintopf fertig garen? immerhin nehmen sie ja auch das aroma der “umgebung” auf und geben ihres an die “umgebung” ab. Werden lectine generell durch kochen einfach zerstört oder in das “kochwasser” abgegeben. wenn letzteres passiert, ist das natürlich bei meinem eintopf jetzt blöd. die bohnen sind “clean” der eintopf ver-lectint…

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Genau, würde ich es auch handhaben Phil – lange einweichen, Wasser wegschütten und dann gut kochen.

      LG, Anja

      Antworten
      • Phil //

        naja, genauso eben nicht. ich hab sie nur in wasser eingeweicht, das wasser weggeschüttet und dann im gericht das ich zubereitet hab weich gekocht (im chili con carne eben, sprich bereits in der chili con carne sauce) und nicht separat. macht das einen unterschied für die lectine? wo sind die dann? zerstört? in der flüssigkeit in der gekocht wird? dann hätte ich die stoffe ja in meinem ganzen gericht.

        von anderen seiten hört man auch immer wieder dass man unbedingt das einweichwasser zum kochen verwenden soll, vor allem wenn man “färbige” bohnen verwendet um die farbe zu erhalten und auch angeblich wegen der “guten” nährstoffe. wenn man nicht weiß wofür das selbst ansetzen und kochen ist weil niemand erklärt wo sich dann die “schadstoffe” nach der behandlung befinden (vielleicht im kochwasser oder vielleicht verpuffen sie ja auch einfach?!) ists ein wenig schwierig die richtige zubereitungsmethode anzuwenden.

        lg, Phil.

        Antworten
        • Anja Wagner //

          Ja, das ist nicht immer leicht zu entscheiden. Wie gesagt, ich würde sie länger einweichen, Wasser wegkippen und kochen :) LG, Anja

          Antworten
    • Blubb //

      Also was ich an mir selbst beobachtet habe: Bei Chili con Carne: MIT Einweichwasser viel mehr “bläh bläh”, als OHNE Einweichwasser. Und die Phytine werden zerstört/denaturiert/verändert beim kochen, also unschädlich gemacht (zumindest größtenteils).

      Verpuffen wird da sicherlich nix, aber bei Hitze gibt’s immer “chemische” Reaktionen (z.b. bei Fleisch Maillardreaktion, oder bei zuckerhaltigem karamellisieren) und die Phytine durch die man durchaus Durchfall und Erbrechen bekommen kann (eigene Erfahrung bei nicht genügend gebratenen grünen Bohnen ~.~ Waren zum Glück nicht soviele, aber wohl ausreichend *kotzwürg* bin immernoch nicht mehr so verrückt auf die Dinger) werden durch die Hitze in Stoffe umgewandelt die unser’m Körper nicht so schaden, sondern eher “durchrauschen”.

      Antworten
  22. Christine //

    Hallo,
    könnt ihr mir das mit dem Ankeimen mal genauer erklären?
    Wie wird das gemacht?

    Da ich eine fleischlose Ernährung bevorzuge, wären ab und zu Kichererbsen oder Linsen eine willkommene Abwechslung. :-)

    Danke!
    Lg, Christine

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Christine,

      Kichererbsen und Linsen würde ich einfach über Nacht einweichen (das Wasser wegkippen) und kochen.
      Vielleicht hat jemand anderes mehr Erfahrung mit dem Ankeimen von Hülsenfrüchten.

      LG, Anja

      Antworten
    • Blubb //

      Ist eig. recht einfach wobei ich an Hülsenfrüchten bisher nur Mungobohnen gekeimt hab.

      Am einfachsten mit nem Keimglas für ~5€, dazu weichst du die Bohnen oder Erbsen erstmal 12h ein, sortierst die nicht aufgeweichten raus und machst den Rest ins Glas. Das kommt an die Fensterbank an die Seite (nicht zuviel Sonne, eher indirekte) und 3x am Tag Wasser rein, kurz durchrütteln und Wasser wegschütten.

      Die Keimgläser haben dafür extra einen Siebdeckel. Im Sommer musst du die aber öfter mit Wasser “abwaschen” weil manche Keimlinge Schleim bilden und Schleim sonst ne Brutstätte für gewisse Lebewesen darstellt ;)

      Lieber 1x zu oft als 1x zu wenig gewaschen als Tipp.

      Und Vorsicht, die Dinger werden echt riesig im Vergleich zu den Keimen, beim ersten Versuch konnten die gar nicht groß werden weil kein Platz mehr im Glas war xD Dabei hatte ich eig. nur nen kleinen Klecks an Bohnen reingemacht.

      Google mal nach Sprossen selbstgemacht ist auch der Name einer Seite. Da sieht man auch die Einweichzeit oder ob die Sprossen schleimen.

      Antworten
  23. Nina Grover //

    Hallo, ich hätte eine kurze Frage zum Nussverzehr: ich decke einen Teil meines Calciumbedarfs mit 60 g. Mandeln pro Tag; ist denn die Menge ok und schadet sie nicht?

    Antworten
  24. jana //

    Dacht ich’s mir doch.. ich bin grad sehr auf dem Einweich-keim-fermentier-Trip. Vor allem mit Nüssen.
    Ich hab seit ich paleo esse (seit September ’15) kaum Hülsenfrüchte gegessen und das scheint mir sehr zu bekommen, aber ich würd irgendwie gern ab und zu wieder Kichererbsen oder Linsen essen.. werd sie mal keimen und dann kochen. Ich hab nämlich den Eindruck, dass mein Fleischkonsum ein bisschen überhand nimmt.
    Wie ist das mit gekeimtem Getreide? Bleibt Gluten Gluten, gekeimt oder nicht, oder wäre das ein Weg, ab und zu bspw eine Handvoll Gerste im Topf zu haben, ohne sich mit Glutensensitivität rumärgern zu müssen?

    Grüße, Jana

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Jana,

      ob Getreide durch Keimen verträglicher wird ist eine gute Frage. Ich denke, dass gewisse (Mikroorganismen-) Kulturen notwendig sind (ähnlich wie beim Sauerteigbrot) um die Proteine, und damit auch möglicherweise Gluten, zu degradieren.

      LG, Anja

      Antworten
  25. Anna //

    Wer doch noch Soja essen möchte, probiere es mit japanischem Natto. Das sind fermentierte Sojabohnen. Sieht aus und benimmt sich wie Bohnen in weißem Käse, also das zieht auch Fäden und so. Allerdings für Europäer sehr gewöhnungsbedürftig … Japaner lieben es z.B. als Snack

    Antworten
  26. Simon Hirschhofer //

    Mich würde jetzt interessieren was ihr dann bezüglich dieses Artikels über Erdnüsse meint. Vorausgesetzt ich komme an rohe, also ungeröstete Erdnüsse ran.

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Simon,

      meines Wissens nach sollte man Hülsenfrüchte, also auch Erdnüsse nicht roh verzehren. Weißt du genaueres?

      LG, Anja

      Antworten
      • Simon Hirschhofer //

        Logisch abgeleitet vom obigen Artikel müsste man die Erdnüsse zuerst ankeimen (Phytate abbauen) und dann rösten bzw. kochen (Lektine zerstören).

        Aber genau weiss ich nicht wie es bei der Erdnuss ist. Der Abbau dieser Substanzen ist ja von Lebensmittel zu Lebensmittel unterschiedlich.

        Antworten
  27. Sins //

    Hallo,

    wie ist das denn mit Kichererbsen im Glas? Die esse ich ganz gerne im Salat. Ich wasche sie nur gut ab koche sie aber nicht.

    Lg Sina

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Sins,

      wenn die Kichererbsen vorher gekocht wurden (steht sicherlich auf dem Glas) sind sie oke.

      LG, Anja

      Antworten
  28. Maria //

    Wie sieht es denn bei Bohnen und co. aus der Büchse, aus? Die sind ja schon gekocht.

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Maria,

      wenn sie schon gekocht sind, dann sind sie oke.

      LG, Anja

      Antworten
      • Sven //

        Das Einweichen der Dosenbohnen dürfte doch aber keinen Effekt haben, weil Dosenessen auf 100°C erhitzt wird, und die Phytase bei 80-90°C denaturiert. Phytinsäure hält diese Temperaturen allerdings problemlos aus.

        Heißt also, eigentlich dürften Dosenbohnen immernoch einen hohen Phytinsäuregehalt aufweisen, oder sehe ich etwas falsch? LG

        Antworten
        • Anja Wagner //

          Hallo Sven,

          das ist echt eine gute Frage.
          Dann wäre es also immer noch am sinnvollsten Kichererbsen etc roh zu kaufen und dann selber einzuweichen? Und auf die Bohnen aus Dosen – zumindest bezüglich der verfügbaren Nährstoffe – zu verzichten?
          Was meinst du?

          LG, Anja

          Antworten
          • Sven //

            Ja, leider sehe ich das so. Wäre sonst auch viel zu einfach gewesen ^^ LG

  29. Anna Suzanna //

    Hallo Nico,
    danke für den interessanten Artikel!
    Ich frage mich, ob nicht auch Getreide z.B. durch Fermentation (Sauerteig) oder Keimung (z.B. Essener Brot siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Essenerbrot) bekömmlicher wird, weil dadurch die der Pflanze eigenen Gifte abgebaut werden. Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen dazu? Würde mich wirklich freuen, mehr darüber zu erfahren.
    Mir ist klar, dass bei Paleo kein Getreide gegessen werden darf, aber es gibt ja auch einen Grund, warum Menschen Techniken wie Fermentation entwickelt haben :-)

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Anna,

      du hast Recht, Getreide wird durch Fermentation verträglicher. Genauere Untersuchungen kenne ich aber leider nicht :/

      LG, Anja

      Antworten
  30. Susanne //

    Hallo Anja.

    laut Wikipedia sind Lektine und Glycoproteine das selbe :-) – beides also nützlich für den Körper.
    Wenn wir verschiedene Gene nicht miteinander vergleichen sollten – stellst Du danicht die gesaamte Paleo-Richtlinien in Frage? Können wir somit nicht Asiaten mit Mitteleurpäer vergleichen aber Steinzeitmenschen mit den Menschen von 2016?

    Sudien zeigen allerdings, dass Asiaten, welche sich der Ernährungsgewohnheiten der westlichen Bevölkerung (viel tierisches Eiweiß) annehmen die selben Zivilisationskrankheiten bekommen (auch Adipositas mit weiblichen Zügen).
    Vegan lebende, adipöse Veganer mit hohem Sojakonsum entwickeln diese weiblichen Züge nicht.

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Susanne,

      das stimmt, rein vom chemischen Aufbau sind Lektine Glykoproteine. Die Glykoproteine auf den Zellmembranen oder anderen Zellorganellen sind aber nicht die Lektine die aus der Nahrung stammen. Normalerweise werden Nahrungsbestandteile in ihre Einzelbestandteile zerlegt, über den Magen Darm Trakt aufgenommen und die Einzelbestandteile für die Funktionen der Zelle genutzt – unter anderem um wieder neue Glykoproteine zu synthetisieren (dafür benötigt der Körper Aminosäuren und Zuckermoleküle). Inwiefern Lektine im Darm durch Proteasen abgebaut werden können kann ich nicht mit genauer Sicherheit sagen. Meine Aussage die Lektine mit den Glykoproteinen des Körpers nicht vergleichen zu können war zu schwammig, sorry.

      Stimmt, Steinzeitmenschen und die Menschen heute zu vergleichen ist schwierig, oftmals fehlen Daten und die (Lebens)Umstände und Herausforderungen sind ganz andere. “Back to the roots” ist dennoch ein guter Ansatz, oder?

      Das sind interessante Studien! Wie schädlich Soja ist oder nicht hängt sicher von der Verarbeitung ab und vom Konsumenten. Alter, Genetik, Lebensstil, Gesundheitszustand, wie viel Soja man isst und auch die Komposition der Darmbakterien spielen eine Rolle.
      Ich denke wir sind uns einig, dass zuu viel tierisches Eiweiß nicht gut ist ;) Die Grenze ist aber schwer (wenn überhaupt) festzulegen. Eat Real Food – insbesondere Gemüse und Obst.

      Danke für deinen Input!

      Antworten
  31. Susanne //

    Hallo Anja,

    laut Wikipedia sind Lektine und Glycoproteine das selbe :-). Somit dürfte hier kein Unterschied für die Verstoffwechselung vorliegen und eben diese Lektine sogar sehr positiv für den Körper sein.

    Sicherlich ist es immer sehr problematisch Gene verschiedener Kulturen miteinander zu vergleichen. Nur stellst Du damit nicht die gesamten Paleo-Richtlininen in Frage?
    Zu sehen ist allerdings, dass Japaner bzw. andere asiatische stämmige Männer die selben ernährungsbedingten Krankheiten entwickeln (ebenso Adipositas mit weiblichen Zügen bei Männern) wenn dies asiatisch stammigen Männer sich der Ernährungssituation der westlichen Länder (hoher Konsum von tierischen Produkten) anpassen. Somit kann ich Deiner Argumentation gegen Soja nicht folgen.Die weiblichen Züge sind nicht bei vegan lebenden adipösen Männern aufgetreten.
    Zudem ist zu sagen, dass Soja als einzige Hülsenfucht neben Lupine die gesamten essentiellen Aminosäuren liefert. Somit ist das Meiden von Soja nicht nur unbegründet sondern auch noch ungesund!

    Antworten
  32. Torsten Fleischer | Personal Trainer Berlin //

    Hallo Nico,
    danke für den Artikel, wie ich finde recht gut aufbereitet.
    In der Tat ist es mit den Hülsenfrüchten, aus Sicht der Steinzeitanhänger und solcher die eine allergenarme Ernährungsweise bevorzugen, stets schwierig. Aber wie Du schon schreibst sind die Themen der Auf-/zubereitung und der Menge hierbei maßgeblich.
    Als erfolgloser Jäger (Vegetarier) kommen sie selten auf den Speiseplan, und ich merke am eigenen Körper, ob ich bei der Zubereitung (auch entsprechende Gewürze), und der verzehrten Menge, alles richtig gemacht habe.
    Schön, dass Ihr eine Lanzer für die Hülsenfrüchte gebrochen habt!
    LG Torsten

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Torsten,

      danke für dein Feedback!
      Genau, ob man Hülsenfrüchte in die Paleo-Ernährung mit einbaut ist jedem selbst überlassen. Und das Wissen um die Auf-/zubereitung von Linsen und Co. ist viel wert :)

      LG, Anja

      Antworten
  33. Susanne //

    Hallo Nico,
    vielen Dank, dass Ihr Euch dem Thema Hülsenfrüchte angenommen habt, da dies – wie geschrieben – ein häufig verwendetes Nahrungsmittel in der Steinzeit (je nach Kontinent) war.

    Zum Thema Lektine möchte ich gerne DocCheck Flexikon zitieren:”1 Definition

    Unter Glykoproteinen versteht man Proteine, die zusätzlich meist verzweigte Heteroglykanreste enthalten. Sie setzen sich häufig aus den Monosacchariden Glukose, Mannose, Fructose sowie acetylierten Aminozuckern zusammen.

    2 Hintergrund

    Glykoproteine sind außerordentlich häufig. Praktisch alle extrazellulären löslichen Proteine und Enzyme weisen Zuckerreste auf. Die Verknüpfung der Zucker und des Proteins erfolgt über glykosidische Bindungen an den Aminosäuren Serin (o-glykosidisch) oder Asparagin (n-glykosidisch).

    Glykoproteinhormone haben pleiotrope Wirkungen auf eine Vielzahl an Organsystemen. Beispiele sind TSH, FSH und HCG.

    3 Funktion

    Glykoproteine können zahlreiche Funktionen im Organismus übernehmen. Als Bestandteile der Zellmembran haben Glykoproteine vor allem Rezeptor-, Transport- oder stabilisierende Funktionen. Außerdem bilden sie zusammen mit Glykolipiden die Glykokalyx, die bei Zellen ohne Zellwand zusammen mit dem Zytoskelett für Stabilität sorgt.”

    -> Somit kann man sagen, Lektine sind ein durchaus positiver Bestandteil unserer Ernährung.
    Sicherlich würde niemand Hülsenfrüchte roh verzehren! Daher ist der Gehalt an Phytat in den Hülsenfrüchten nach Keimen oder Kochen immer geringer als der von Nüssen.

    Zu dem Hinweis, Soja und deren Pythoöstrogene würden in den Hormonhaushalt des Menschen eingreifen ist anzumerken, dass die Studienlage dies beschreibt was im “normalem Leben” anzutreffen ist: Weibliche Merkmale (vermehrter Hüftansatz, Brustentwicklung bis Körpchengröße B) entwickeln nicht vegan lebende Männer oder asiatische Männer mit einem hohem Konsum von Sojaprodukten sondern adipöse (übergewichtige) Männer mit einem hohen Fleischkonsum. Habt Ihr schon mal recherchiert wie viele Geschlechtshormone in Fleisch enthalten sind? Würde mich über einen Bericht dbzgl. sehr freuen!

    Viele Grüße

    Susanne

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Susanne,

      danke für dein Feedback!

      Meines Wissens nach kann man die Lektine der Nahrung nicht mit den Glykoproteinen der körpereigenen Zellen vergleichen. Zweitere sind tatsächlich unglaublich wichtig, sie werden jedoch von Zellbestandteilen synthetisiert und nicht “fertig” aufgenommen und eingebaut.

      Asiaten reagieren auf die Phytoöstrogene im Soja (vermutlich) anders als Europäer auf Grund unterschiedlicher (Östrogen)-Rezeptorenaustattung. Bevölkerungsgruppen zu vergleichen ist deswegen oft schwierig. Zudem habe ich mal gehört, dass Asiaten gar nicht so viel Soja verzehren wie wir denken. Zudem oft fermentiertes Soja (Miso, Tempeh,..) – was zur besseren Verträglichkeit führen kann, aber Phytoöstrogene wohl sogar aktiver werden lässt.

      Wir haben zu Substanzen im Fleisch noch nicht weiter recherchiert. Vielleicht findest du hier hilfreiche Infos:
      https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2014/news43.php

      Viele Grüße,

      Anja

      Antworten
  34. HappyNettleBoy //

    Vielen Dank für den Artikel und den Reminder. Ich esse nicht viele Hülsenfrüchte und wenn dann gekeimt. Bisher habe ich diese jedoch nicht mehr gekocht nachdem Keimen. Besonders wenn man größere Mengen gegessen hat, hab ich jedoch gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Mein Körper hat mir schon immer gesagt was gut für ihn ist und was nicht. Ich werde in Zukunft mal ausprobieren die Keimlinge nochmals abzukochen. Ich schätze hier war dann noch das Problem mit de Lektinen. Ich hätte noch eine Frage zu Natto ein Produkt aus Soja, welches viele empfehlen. Werden hier durch den Fermentationsprozess nicht alle schädlichen Stoffe beseitigt?

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo :) Die Fermentation verringt den Gehalt einiger nicht vorteilhafter Stoffe. Ob alle Schädlichen beseitigt werden kann ich leider nicht sagen. Soweit ich weiß werden durch die Fermentation die Phytoöstrogene sogar aktiver.
      LG, Anja

      Antworten

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