Zwiebel Rezepte

Ohne Zwiebeln geht’s nicht: Nicht nur dass die kleinen Knollen nach Tomaten deutschlandweit das am häufigsten verzehrte Gemüse sind – was wären viele unser Lieblingsgerichte ohne die entscheidende Prise Zwiebel-Aroma? Auch wenn die Zwiebel nach der schönen roten Tomate nur auf dem zweiten Platz landet: ihre inneren Werte können sich sehen lassen – ausserdem schafft sie es immer wieder uns zu Tränen zu rühren.

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Wissenswertes zur Zwiebel

Zahlreiche Studien belegen die enorme Heilkraft von Zwiebeln. 2015 brachte das dem populären Gemüse sogar den Titel als Heilpflanze des Jahre ein. Ob Zwiebeln gar unsterblich und unverwundbar machen? In der Geschichte finden sich dafür immerhin einige Beispiele – etwa rieben sich Gladiatoren im alten Rom vor den Kämpfen mit Zwiebelsaft ein.

Wo kommt die Zwiebel her?

Zwiebeln haben eine lange Geschichte auf dem Buckel: So zählt das Gemüse zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Vorläufer unserer heutigen Speisezwiebel waren schon bei den Römern und im alten Ägypten verbreitet, wo die Zwiebel sogar als Grundnahrungsmittel galt. Angebaut wurde sie auf großen Feldern, die dank damals fortschrittlicher Technik bereits künstlich bewässert werden konnten. Doch die Zwiebel hatte noch weitere Funktionen als das Volk zu ernähren: die Ägypter betrachteten das Gemüse als Symbol für das ewige Leben und legten sogar ihren Pharaonen Zwiebeln mit ins Grab.

Bei uns verbreitete sich die Zwiebel – wie viele andere Gemüse auch - wohl durch die Römer. Erste Nachweise über die Verwendung der Zwiebel in unseren Gefilden stammen aus dem Mittelalter. Damals war die Zwiebel als Dekoration in Klostergärten beliebt sowie für ihre Heilwirkung bekannt. Man glaubte etwa, dass Zwiebeln die Fruchtbarkeit stärken und das Blut reinigen sollten. Paracelsus schrieb einer einzigen Zwiebel gar die Heilwirkung einer kompletten Apotheke zu.

Doch nicht nur als Heilpflanze, auch in der Küche wurden Zwiebeln im Laufe der Jahrhunderte immer beliebter und sind heute aus der internationalen Küche kaum mehr wegzudenken. Kultiviert wird das Gemüse heute vor allem in China, den USA sowie Russland und Polen – bei uns in Deutschland vor allem in Mittelfranken und dem Rheinland.

Wann haben Zwiebeln Saison?

Bei uns gibt es das ganze Jahr über Zwiebel zu kaufen. Unterschieden wird allerdings nach Erntezeitpunkt: Im Sommer bekommt man bei uns tatsächlich Winterzwiebeln zu kaufen, die im Winter und Frühjahr geerntet wurden.
Von November bis April kann man hingegen Sommerzwiebeln kaufen, die im März ausgesät und bis zum Oktober geerntet werden.

Aufgrund ihrer langen Lagerfähigkeit halten sich Sommerzwiebeln so lange bis es Winterzwiebeln gibt – und umgekehrt. Somit sind wir das ganze Jahr über mit frischen Zwiebeln versorgt und müssen nicht auf importierte Produkte zurückgreifen.

Zwiebeln: Sorten & Geschmack

Zwiebeln gibt es in allen möglichen Variationen. Unterschieden wird nach Farbe, Größe und Geschmack. Am bekanntesten ist hierzulande wohl die gelbe Speisezwiebel. Sie ist sozusagen der Prototyp der Zwiebel - und gleich nach der Tomate das bedeutendste Gemüse in Deutschland. Die Speisezwiebel hat eine goldene bis bräunliche Schale und einen ziemlich scharfen Geschmack.

Etwas milder und süßer schmeckend als die Speisezwiebel ist die primär im Mittelmeerraum angebaute Gemüsezwiebel. Ihr Fruchtfleisch ist saftiger, ihre Schale trockener und heller und sie ist größer als die gewöhnliche Speisezwiebel. Gemüsezwiebeln können recht groß werden und bis zu 1,5 kg schwer.

Die rote Zwiebel hat mit ihrer dünnen, rötlich bis dunkelvioletten Schale einen besonders schicken Look. Zudem punktet sie mit ihrem aromatischen scharf-süßlichen Geschmack.

Weiße Zwiebeln werden vor allem in Südeuropa in verschiedenen Gerichten verwendet. Sie sind heller als Speise- und Gemüsezwiebeln, haben eine dünnere Schale und schmecken sehr fein und mild.

Vor allem Feinschmecker lieben hingehen die Schalotte: sie schmeckt noch milder als die weiße Zwiebel und ist sozusagen die deluxe Variante der normalen Speisezwiebel. Schalotten sind nicht nur fein im Geschmack sondern auch leichter verdaulich.

Last but not least gibt es noch die Frühlingszwiebel bzw. Lauchzwiebel. Optisch erinnert sie - wie der Name vermuten lässt - an Lauch, ist jedoch mit der Speisezwiebel verwandt. Frühlingszwiebeln schmecken schärfer als Lauch und haben feinere Blätter. Besonders gerne werden sie in der asiatischen Küche verwendet oder auch als Topping auf Suppen und Salaten.

Nähwerte: Wie gesund sind Zwiebeln?

Zwiebeln sind ein wahres Power-Paket. Es verwundert also nicht, dass sie seit Generationen als Heilmittel gegen diverse Beschwerden verwendet werden. Zum Einsatz kommt dabei nicht nur das Fruchtfleisch, sondern auch der Zwiebel-Saft oder Sirup.

Da Zwiebeln nicht nur das Immunsystem positiv beeinflussen, sondern auch förderlich für Blutgerinnung und Verdauung sind werden sie denkbar vielfältig verwendet und kommen traditionellerweise etwa bei Halsschmerzen, Ohrenschmerzen, Rheuma, Verdauungsbeschwerden, Insektenstichen und zur Behandlung von Wunden zum Einsatz.

Zwiebeln enthalten dabei nicht nur Vitamin C, Kalzium und Kalium satt, sondern auch antitoxisch wirkende Schwefelverbindungen sowie Polyphenole, die gegen Krebszellen wirken sollen. Studien zufolge kann man mit einer halben Zwiebel pro Tag bereits sein Magenkrebsrisiko um 50% senken.

Rote Zwiebeln sind übrigens gesünder als ihre weißen Verwandten, den sie enthalten zusätzlich noch sogenannte Anthocyane, die entzündungshemmend auf unsere Gefäße wirken.

Nährwerte pro 100 Gramm
Kalorien 40 kcal
Kohlenhydrate 9 g
Fett 0,1 g
Protein 1,1 g
Magnesium 10 mg
Kalium 146 mg
Kalzium 23 mg
Eisen 0,2 mg
Vitamin C 7,4 mg
Vitamin A 2 IU

Zwiebeln lagern und einkaufen

Beim Einkauf sollte man darauf achten, nur trockene, feste, und glänzende Zwiebel- Exemplare einzupacken. Grüne Triebe, faule Stellen und eine schrumpelige Schale sind sind hingegen ein No-Go.

Um zu verhindern dass Zwiebel keimen, sollten sie nicht feucht und warm gelagert werden. Ein kühles, trockenes Plätzchen mögen sie am liebsten und fühlen sich am ehesten bei Temperaturen zwischen 0 und 4 Grad wohl. Je dunkler übrigens die Schale, desto länger is eine Zwiebel haltbar: während die sensiblen weißen Zwiebeln nur ein paar Wochen durchhalten, lassen sich braune Exemplare etwa 6 Monate lagern.

Eine Sonderbehandlung brauchen allerdings Frühlingszwiebeln und rote Zwiebeln: diese beiden Sorten bilden eine Ausnahme und gehören in den Kühlschrank. Nach 7 Tagen sollte man sie spätestens verzehrt haben.

Tipp: Nach dem Zwiebelkauf unbedingt das Netz entfernen. Zwiebel brauchen Luft um möglichst lange haltbar zu bleiben.

Wie bereitet man Zwiebeln zu?

Zwiebel schneiden ist für den ein oder anderen leider nicht immer ein Zuckerschlecken: Oft werden literweise Tränen vergossen! Doch woran liegt das eigentlich genau? Der Übeltäter ist das Alliin, ein der der Zwiebel enthaltendes geruchsloses Sulfid. Wird die Zwiebel geschnitten wird das harmlose Aliin in das scharf riechende Allicin umgewandelt. Die Zwiebel schützt sich durch diesen Mechanismus vor Fressfeinden – in diesem Falle vor uns! Gegen die Tränen hilft es allerdings sowohl Messer als auch Schneidbrett vor der Zubereitung mit kaltem Wasser abzuspülen.

Bei der Verwendung von Zwiebeln gibt es beinahe keine kulinarischen Grenzen. Ob Zwiebeln nun als Basis-Zutat in Soßen, Suppen, Fleisch- oder Gemüsegerichten zum Einsatz kommen oder als rohe Zwiebelringe den Salat aufpeppen, Chutneys das gewisse Etwas verleihen oder aber als Hauptdarsteller in Gerichten wie Zwiebelkuchen oder gefüllter Zwiebel fungieren – der Genuss ist garantiert! Sogar Zwiebel-Eis existiert und soll wohl gar nicht so übel schmecken.

Jede Zwiebel Sorte hat ihre Stärken. So passen etwa Frühlingszwiebeln besonders gut zu asiatischen Gerichten, rote Zwiebeln kommen besonders gut in Salaten, weiße Zwiebeln und Schalotten geben feinen Saucen ihr delikates Aroma und Gemüsezwiebeln eignen sich aufgrund ihrer Größe gut zum Füllen. Und mit der Speisezwiebel gelingt sowieso fast jedes Gericht!

Kochen, Snacken, Backen: Die besten Zwiebel Rezepte

Zwiebeln spielen seit jeher erfolgreich die Nebenrolle in vielen Gerichten und werden besonders als würzende Zutat geschätzt. Doch wir finden: die Zwiebel hast durchaus das Potential auch mal die Hauptrolle zu spielen! Überzeugt euch selbst und werft einen Blick in unsere besten Zwiebel-Rezepte: