12 Wege die Mundflora zu verbessern – pro- und präbiotisch

Schütze und pflege dein Mikrobiom! Die Mundflora ist ebenso wie die Darmflora wichtig zu verbessern und zu unterstützen.

Ein gutes Mundgefühl, gesundes Zahnfleisch, gepflegte Lippen, sauber und gesund wirkende Zähne, kein Mundgeruch. Keine Bedingung, jedoch gute Voraussetzungen für ein gesundes Lächeln.

Und einen fröhlichen und attraktiven Gang durch das Leben. Eine gute Mundgesundheit ist einfach wünschenswert, oder?

Zahnpflege gehört zur tägliche Routine in unser Kultur und es ist allgemein anerkannt, dass diese sinnvoll ist. Anders als tägliche Bewegungs-Routinen und eine gesunde Ernährung gehört die Zahnpflege zum allgemeinen Kulturgut – gut so! ??

Und doch hat das Thema es verdient, genauer betrachtet zu werden. Aus guten Gründen.

Gesunder Mund - gesunder Mensch

Ein gesunder Mund und gesunde Zähne bringen Freude ins Lebens. Verbessere deine Mundflora.

Die Zusammenfassung zu Beginn

Der Artikel ist für dich, insofern dich das Thema Mundgesundheit interessiert. Und du wahrscheinlich auch bereits mit akuten und chronischen Symptomen wie Zahnfleischentzündung (Parodontitis), Zahnschmerzen, Entzündungen (wie Aphten) im Mund, Zahnfehlstellungen, Nackenschmerzen und auch Kiefergelenkschmerzen zu tun hast.

Und auf der Suche bist, diesen Problemen ganzheitlich und ursachenorientiert zu begegnen.

Unsere Erkenntnisse der Recherche in Kurzform:

  • Für die Mundflora und Darmflora (auch jeweils als Mikrobiom bezeichnet, also die Lebewesen in deinem Mund) freundliche, bzw. förderliche Lebensmittel wählen. 
  • Antimikrobielle und chemische Belastung gering halten (also wieder: für das Mikrobiom im Mund förderliche Substanzen wählen). Um das Mikrobiom im Mund stabil und in Balance zu bekommen und zu halten.
  • Die Zähne und Mundhöhle mechanisch bei der Reinigung unterstützen – also bürsten und pflegen. Normal Zahnbürsten halt. Auch Hydrophil und Swak bieten hier hilfreiche Produkte.
  • Jeder Zahn ist lebendig und ist in Kontakt mit dem Nervensystem und dem gesamten Körper.
  • Vorangegangene Behandlungen der Zähne und deren Konsequenzen für den Körper hinterfragen (Füllungen, Wurzelbehandlungen etc.)
  • Kiefer- und Gesichtsmuskulatur sowie Atmung in die Betrachtung der Gesundheit der Mundhöhle mit einbeziehen. Hier kann eine Osteopathin eine gute Ergänzung zu deinem Zahnarzt sein. 
  • Einen ganzheitlich orientierten Arzt aufsuchen, bzw. deine Zahnärztin Fragen in dieser Richtung stellen.

Und insbesondere zur ersten Erkenntnis können wir beitragen und dich und deine Mundgesundheit unterstützen. ???

Mit unserem 7 Tage Zucker Reset Programm und der 30 Tage Challenge.

Der Körper als Ganzes – ganzheitliche Perspektive

Nehmen wir zu Beginn direkt folgende Perspektive ein:

Der Körper als Ganzes und alles im Körper ist miteinander verbunden und funktioniert miteinander. Skelett-, Muskel-, Nerven-, Hormon- und Immunsystem, ein Zusammenspiel in welchem die Einzelleistungen nicht getrennt voneinander betrachtet werden können, um einen genaueren Einblick in den gesamten Organismus zu bekommen. 

Aus dieser Perspektive betrachtet gibt der Mund Einblick in Gesundheit für den gesamten Körper.

Neben unserem Darm-Mikrobiom haben wir auch ein orales Mikrobiom. Bakterien, Pilze, Viren und Protozoen – sie besiedeln unseren Mund, die Schleimhäute und auch die Zähne. Mehrere Aspekte also, die bei der Betrachtung unserer Mundgesundheit – egal in welchem Alter – mit betrachtet werden dürfen. Es gibt weder nur schlechte (pathogene) noch nur gute Bakterien bzw. Mikroorganismen. Es kommt auf die Balance und das (von uns) gebotene Milieu an.

Ebenso: So wie auch der Darm als Spiegel für die Gesundheit des gesamten Körper gesehen werden kann – so trifft dies auch auf den Mund zu. Was wir für unseren Darm und unsere Füße tun können, darüber haben wir bereits ausführlich geschrieben. 

Nun ist eben der Mund dran. Auch aus einem ganz einfachen Grund: Der Mund ist einfach gut von uns selber untersuchbar und wir fühlen recht zeitig, wenn etwas nicht stimmt bzw. etwas aus der Balance gekommen ist.

Folgende Tipps Hinweise sollen dich zum Verändern anregen, zu spüren und den Blick für deine Mundgesundheit weiter öffnen. Und diese Punkte dürfen zum Diskutieren führen – auch gerne mit deiner Zahnärztin.

1 Wie hängen Ernährung und Gesundheit der Zähne zusammen?

Die Aspekte, die für eine Verbesserung der Darmgesundheit förderlich sind können auch auf den Mund übertragen werden – u.a. vielfältige, nährstoffreiche und zuckerreduzierte Ernährung. Auch Knochenbrühe ist an der Stelle interessant – so wie eine ausreichende Proteinzufuhr und die Gabe weiterer Nährstoffe wie Silizium und einem Ensemble von Vitaminen wie Vitamin C, um die Bildung des  Bindegewebe des eigenen Zahnfleisches zu unterstützen. Kurz gesagt: Vitamin- und Nährstoffmängel aufspüren und mit einer nährstoffreichen Ernährung und einer verbesserten Verdauung zu begegnen.

2 Vitamin D und Mundgesundheit

Vitamin D wird als wichtiger Bestandteil der Signalketten des Immunsystem, des Nährstofftransportes und auch der Gewebebildung beschrieben. Und Vitamin D Level zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen, ist nicht nur für die Darmgesundheit und das Energielevel und den Status des Immunsystems ein wichtiger Aspekt! Auch für deine Mundgesundheit. Jede zuverlässige Messung gibt mehr Einblick in den Zustand deines Körpers – natürlich in Zusammenhang mit deinem subjektiven Empfinden und den Symptomen, die du verspürst. 

3 Benutzung der Muskulatur im Gesicht

Die Forschung aus dem letzten Jahrhundert von Weston A. Price ist durchaus interessant zu recherchieren. Weston A. Price war ein praktizierender Zahnarzt in den 1920er / 30er Jahren, der bereits Zusammenhänge unseres heutigen Lebensstils mit der Mundgesundheit verband. Er beschrieb, dass sich unsere Kiefer veränderten, allein durch unsere Art und Weise der Ernährung. Und verändern sich unsere Kiefer und die Benutzung der Muskulatur im Gesicht, so verändert sich auch der Raum, den die Zähne einnehmen können.

Das führt zu der Frage: Wie sehr unterstützt dich die Wahl deiner Nahrungsmittel beim Aufbau einer funktionalen und gesunden Kiefer- und generell Gesichtsstruktur?

Und ein weiterer Impuls: 

Die Nackenmuskulatur dehnen, die Zunge als Muskel wahrnehmen, einfach mal wieder Grimassen schneiden, häufiger lachen, die Muskeln im Gesicht massieren. Kaugummi finde ich in dem Zusammenhang auch interessant, die natürliche Variante ist es auf sehnigen Fleischstücken zu kauen. Und klar, bei Nahrungsmittel darauf achten, nicht alles zu klein zu schneiden und zu pürieren. Deine Kaumuskulatur wird es dir langfristig danken!

4 Zahnentfernungen, NICO und Amalgam

Die Auswirkung von Zahnentfernungen und deren Auswirkungen darf generell stärker diskutiert werden. Hierzu fällt die Bezeichnung NICO (Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis / isolierte Knochenneurosen) aufgefallen, die eine stille Entzündung beschreibt im Bereich wurzelbehandelter bzw. operativ entfernter Zähne. Und klar, auch auf das Konstrukt und Gebilde des Gesichts macht es natürlich einen Unterschied, ob die Weisheitszähne noch im Kiefer sitzen, oder nicht.

Das Thema Amalgam, also Zahnfüllungen, die Quecksilber enthalten, ist ein Thema für sich und füllt auch bereits lange Diskussionen und ganze Bücher. Aus dem, was ich las, haben einige Menschen eine Erleichterung ihrer entzündlichen Last im Körper nach dem Entfernen von Amalgamfüllungen erfahren. Füllungen aus Metall können als Verstärker von EMF (electromagnetic fields) wirken und sich somit auch negativ auf den Körper auswirken. In der biologischen Zahnmedizin werden Keramikfüllungen empfohlen.

5 Optische Checks und Massage

Wichtig ist der optische Check: die eigene Mundhöhle, die Zunge und die Zähne mal selber genauer anschauen.

Erkunde mit den eigenen Händen einfach mal deine Mundhöhle und gib dem Zahnfleisch eine Massage. Alles aus ganz einfachen Gründen: Anregung der Durchblutung und damit auch des Stoffwechsels. Auch wenn dies vielleicht erstmal merkwürdig klingt, so kann die persönliche Erkundungstour auch als Signal von Selbstliebe gesehen werden.

6 Wie tragen Entspannung und Nasenatmung zur Mundpflege bei?

Du hast öfter einen trockenen Mund? Die Menge der Speichelproduktion ist wichtig. Die hängt mit der Aktivierung deines Nervensystems zusammen. Als Schlagworte zur weiteren Auseinandersetzung sind hier Sympathikus, Parasympathikus, Vagus-Nerv und auch die HVR (Herzfrequenzvariablität / heart rate variability) relevant.

Und natürlich dein Empfinden des Feuchtigkeitsmilieus in deinem Mund. Die Tendenz ist, dass wir auf Grund einer chronischen Stressbelastung in unserer Kultur eher sympathisch aktiviert sind. Und zur Aktivierung des parasympathischen Nervensystems können gezielte Entspannungsübungen helfen und damit die Speichelmenge im Mund wieder erhöhen.

Und das kann wiederum zu verbesserter Zahn- und Mundgesundheit beitragen. Spannend, ne? :)

Falls du feststellst, dass du nachts und/oder tags öfter den Mund geöffnet hast, schau Dir dazu das Thema Nasenatmung mal etwas genauer an!

Bist du auch ein Benutzer, sogenannter Beißschienen bzw. Anti-Knirsch-Schienen? Ich hatte sogar eine meiner Beißschienen durchgebissen. Inzwischen brauche ich die Schiene nicht mehr. Was mir dabei geholfen hat? Zuerst wahrscheinlich das Erschrecken nach dem Entdecken des Loch in der Beißschiene und das unnötig geschluckte Plastik ? Im Nachhinein gesehen trägt natürlich mein generell entspannterer Lebensstil dazu bei. Und auch zu lernen, meine Kiefermuskulatur bewusst entspannen zu können.

7 Über Zahn-Organ-Beziehungen und TCM informieren

Entzündliche Prozesse (vor allem chronische, sprich dauerhafte) finden meist systemisch, also im ganzen Körper statt und da jeder Zahn lebendig und eine Verbindung zum Nervensystem hat, kann es also sinnvoll sein, die Verbindung zu den Organen im Körper zu sehen. Die Ärzte Voll und Kramer arbeiteten beispielsweise im Zusammenhang mit den sogenannten Funktionskreisen der TCM (traditionellen chinesischen Medizin) eine Karte der Zahn-Organ-Beziehung aus.

8 Öl ziehen – eine einfache und alte Technik

Was bewirkt Öl ziehen für den Körper? Gute Frage! Ich arbeite vorrangig mit Kokosöl und bestimme intuitiv, wann dies mal wieder an der Reihe ist. Und auch hier gilt für mich, die innere Balance der Mikroorganismen anzustreben.  So wende ich das auch antibakteriell wirkende Kokosöl nicht zu oft an. Mit dem Öl im Mund kombiniere ich auch gerne sanfte Massagen des Zahnfleisches. Öl ziehen ist für mich als ayurvedische Technik bekannt geworden und wird wohl auch in der russischen Volksmedizin praktiziert. Die Technik gehört also schon recht lange zur Menschheitsgeschichte.

9 Pflanzliche Helfer wie Ingwer, Kurkuma und Salbei

Um entzündlichen Prozessen am Zahnfleisch Linderung zu verschaffen, habe ich Ingwerstücke in den Mund genommen, etwas gekaut und auch direkt am Zahnfleisch einwirken lassen. Es gibt auch Ingwerkonzentrate zu kaufen, die für einfache Mundspülungen geeignet sind. Zudem habe ich auch Kurkuma in Wasser gelöst und als Mundspülung verwendet. Es gibt noch weitere pflanzliche Helfer, die gegurgelt oder gespült zu einer besseren Mundgesundheit beitragen können. Darunter findet sich auch der Salbei. Der Hintergrund: u.a. entzündliche Prozesse mit den Inhaltsstoffen der pflanzlichen Helfer abmildern, indem z.B. Mikroorganismen Prozesse bzw. Immunsystem eigene Prozesse gestärkt werden.

10 Zahnbürsten und Nachhaltigkeit

Als Zahnbürsten habe ich die von Hydro-Phil, Nordics und Miswak Zweige von Swak für mich entdeckt. Vor allem die Produkte von Swak sind für mich für unterwegs eine super Alternative. Und saubere Zähne fühlen sich glatt an, von daher würde ich die Zahnputzzeit auch an diesem Kriterium ausrichten. Ich benutze die Zahnbürstenbewegeung auch zur sanften Massage des Zahnfleisch mit. Elektrische Zahnbürsten sind auch wertvoll. Wie immer gilt: probiere aus, was für dich funktioniert. 

11 Zahnseide und natürliche Zahnreinigung

Ein weiterer Punkt ist Zahnseide. Oft empfohlen, oft benutzt und für viele notwendig gehalten. Ich persönlich benutze Zahnseide nur recht selten. Ich habe bspw. Fleischfasern als natürliche Zahnseide entdeckt. Auch in knackige Möhren zu beißen und ganze Nüsse zu essen empfinde ich als natürliche Zahnreinigung. Ein Argument für Zahnseide ist natürlich die Reinigung der Zahnzwischenräume, insbesondere wenn die Zähne recht eng stehen.

12 Was ist die richtige Zahnpasta und das richtige Zahnsalz?

Bei den Hygieneartikel ist es ja für mich bereits eine Weile fraglich, was ich da an und in meinen Körper und auch ins Abwassersystem gebe.

Als Zahn”pasta” habe ich mich bereits für Schlemmkreide (Calciumcarbonat vom Rügener Kreidefelsen) und ein Kieselerde/Diatomeen-Produkt entschieden. Zudem probiere ich Zahnputz-Tabs, wie die von Hydrophil aus. Es gibt auch Zahnpasta mit Kohle und interessante Varianten von der Marke Ben und Anna. Empfehlenswert ist auch das Zahnsalz von Swak. Es gibt auch zahlreiche weitere Marken und Mischungen von Zahnpasta, die sich auf die Förderung der Mundflora (statt sie abzutöten) ausgerichtet haben.

Hier halte ich auch eine gewisse Abwechslung für sinnvoll. 

Philosophie und Mundgesundheit

Da Körper und Geist eins sind (der Fehler der Medizin und Wissenschaft war es, Körper und Geist zu trennen), ist auch die Intention, also die Geisteshaltung vor Handlungen entscheidend. Das Warum hinter meinen Handlungen. Damit die entsprechenden Früchte auch geerntet werden können Also: weniger Sorgen um die Symptome machen, mehr auf die Gesundheit ausrichten!

In der spirituellen Literatur sind beispielsweise Zahnfleischprobleme mit Denk-und Handlungsmuster von Entscheidungen assoziiert.

Für mich ergibt das durchaus Sinn: Wie viele meiner Essensentscheidungen sind klar und bewusst für meine Gesundheit? Und mir ist auch klar, dass ich nicht die erste Generation bin, die unachtsam gegenüber der eigenen körperlichen Gesundheit war und ich auch Verhalten geerbt habe, was nicht unbedingt förderlich für meine Zahngesundheit ist. Es gibt noch einiges zu reflektieren und zu tun. 

Was gibt es rund um Zähne und unseren Mund zu wissen?

Im Alter von etwa einem Jahr bekommen wir unsere ersten Zähnchen, die Milchzähne, 20 in der Regel (wusstest du, dass bereits alle Zähne in ihrer Anlage da sind und einfach nur auf den passenden Moment warten herauszukommen?). Und wie sich diese Zähne wieder von uns verabschieden. Da hat sicher jeder von uns seine eigenen Erinnerungen daran!

Und dann folgen die Zähne fürs Leben: 32 Zähne haben wir dann normalerweise im Mund, je nachdem, ob die sogenannten Weisheitszähne bleiben dürfen oder nicht. Schneidezähne, Eckzähne, vordere Backenzähne (die sogenannten Prämolaren) und acht hintere Backenzähne (Molaren oder auch Mahlzähne genannt) und die Weisheitszähne. Ihr Grundaufbau wird mit Krone, Hals und Wurzel beschrieben. Des Weiteren können im Zahnaufbau Zahnkrone, Zahnhals. Zahnwurzel, Zahnschmelz, Zahnbein (auch als Dentin bekannt), Wurzelelement, Wurzelhaut, Blutgefäße und Nerven beschrieben werden. 

Interessant ist auch um die Funktion und Herkunft unseres Speichels zu wissen. Er besteht aus gut 99 % Wasser und wird von den Speicheldrüsen gebildet, wie zum Beispiel von der paarig angelegten Ohrspeicheldrüse. Speichel enthält zudem auch Proteine, die Teil unseres Immun- und Verdauungssystem sind. Der Speichel ist ein wichtiger Faktor für die Zahngesundheit, indem er dabei hilft Essen mit zu verdauen und auch die natürliche Reinigung zu aktivieren. Je nach Aktivierung unseres Nervensystems kann sich die Konsistenz des Speichels unterscheiden. Ein Beispiel: in Ruhe (parasympathische Aktivierung) wird vermehrt Speichel gebildet.

Ist dir das Phänomen Kreidezähne bei Kindern bereits begegnet? Ein weiteres Symptom, was für mich zeigt, dass wir bezüglich des Umgangs mit unseren Körpern noch einiges zu lernen haben und weiterhin hinterfragen dürfen, welche Auswirkung der westliche Lebensstil auf unsere Gesundheit hat. 

Biohacking und biologische Zahnärzte

Vor allem in der Biohacking-Szene wird einiges zur Mundgesundheit diskutiert. Darunter finden sich auch merkwürdig wirkende Ideen, z.B. wie sich Zahnschmelz von innen heraus wieder aufbauen kann. Auch hier gilt es offen zu bleiben und sich zu fragen, wie das denn sein könnte.

Interessante Beiträge sind hier unter anderen von Biohackern wie Ben Greenfield, Dave Asprey, Max Gotzler und Tim Gray. Klar wird, dass Dominik Nischwitz als praktizierender Zahnarzt Biologischer Zahnheilkunde aus Deutschland die fachliche Expertise und Sichtweise der ganzheitlichen Zahnmedizin mitbestimmt. Auf der Webseite von DNAestetics gibt es mehr Informationen zu ihm und seinem Ansatz.

Eine abschließende Überlegung: Um Zähne weiß zu halten oder zu bekommen, ist eine richtige Industrie entstanden. Ich frage mich zusehends, ob eine (leicht) gelbliche Färbung der Zähne nicht auch ein Stück normal ist? Unsere Wahrnehmung ist aber oft anders trainiert: Weiße Zähne gehören zum A und O einfach dazu. Mit Kohleprodukten (Charcoal), Backpulver, Bananenschalen, Kurkuma und Kokosöl soll den Verfärbungen Abhilfe geschafft werden. Vieles davon ist bereits in vorherigen Hinweisen erwähnt worden. Dave Asprey benutzt zum Beispiel auch dieses Gerät zum „Zähneweißen“.

Du bist es wert – eine gesunde Mundflora zu haben

Mit Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischbluten, Kariesbehandlungen und Zahnfüllungen ist fast jeder von uns im Laufe seines Lebens in Kontakt gekommen. Dann gibt es da noch Wurzelbehandlungen, schiefe Zähne, Überbiss, Kieferschmerzen und viele weitere Aspekte, die mir negativ im Zusammenhang mit unserem Mund einfallen.

Aus einer ganzheitlichen Sicht ergibt natürlich auch die Frage Sinn, wie sogenannte Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht (Adipositas), Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto und auch Alzheimer im Zusammenhang mit dem Zustand der Mundgesundheit stehen können. Um auch hier langfristig und nachhaltige Veränderungen anzustreben.

Also, es gibt viele Gründe dieses Thema näher zu beleuchten. Du bist es wert diesen Weg zu gehen, du darfst deinen Arzt hinterfragen und ihm auch Fragen stellen. 

Und klar, am besten aus einer Position des Respektes heraus und auf gegenseitiges Wachstum ausgerichtet. Denn du hast eine korrekte Hilfe bei Zahnschmerzen und Co. verdient!

Langfristig gesehen, kann diese Art und Weise des Austausches bestimmt vieles einfacher machen – auch den (eigenverantwortlichen) Umgang mit unserer Gesundheit.

Ergänze deine Erfahrungen, Tipps und Inspiration gerne in den Kommentaren! ?

Quellen
PubMed – Suchbegriff Oral Microbiome
im Text verlinkte Inhalte
eigene Erfahrungen
©depositphotos.com
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Geschrieben von Anja

Anja hat Ernährungswissenschaften (B.Sc.) und Toxikologie (M.Sc.) studiert und beschäftigt sich seit 2015 mit dem Paleo-Gedanken und Paleo-Lebensstil, der ihr unter anderem ein wunderbares Mindset für den Alltag, ihre Arbeit und auch den Ausdauer- und Kraftsport bringt. Alles in allem beschäftigt sie wie der Mensch wieder einen integrativen Lebensstil mit der Natur leben kann – unter Einbezug auch moderner Errungenschaften.
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4 Kommentare

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  1. Artur //

    Hi Anja

    Vielen Dank für deinen sehr schön verfassten Beitrag. Du sprichst viele wichtige Punkte an.

    Ganz liebe Grüsse aus Winterthur (Schweiz)

    Antworten
  2. Thierry //

    Ich habe gehört das mundspülen mit wasserstoffperoxid (natürlich verdünnt) gut gegen bakterien die für den zahnfleischrückgang sind. Aber leider dann nicht auch die guten bakterien darunter?

    Antworten
  3. Hedda //

    Liebe Anja, das ist ein total wichtiger Beitrag! Angesichts der Popularität unserer Darmflora wird oft vergessen, dass auch unsere anderen Systeme jeweils spezielle Mikrobiota haben, welche ebenso anfällig gegenüber Umwelt- und Lebensstileinflüssen sind. Die Mundflora der Steinzeitmenschen kannte zum Beispiel keine Streptokokken, die heute für so viele Probleme verantwortlich sind, die sich längt nicht allein auf Karies beschränken.
    https://www.die-heilbar.de/darm/#Der_Mund_-_Tuersteher_unseres_Immunsystems

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