Macht rotes Fleisch Krebs?

Fleisch verursacht Krebs! Das behaupteten zumindest kuriose Medienberichte, denen es oftmals an verlässlichen Quellen und genügend Hintergrundwissen fehlt.

Der Anlass für die Schlagzeilen ergab sich vor einiger Zeit – die World Health Organisation (WHO) veröffentlichte eine Pressemitteilung die darüber informierte, dass verarbeitetes rotes Fleisch als “krebserzeugend“eingestuft wurde. Rotes Fleisch kam nicht viel besser weg, es wurde als “wahrscheinlich krebserzeugend” eingestuft.

Also doch – Fleischverzehr ist nicht gut für uns? Aber ist Fleisch nicht ein wichtiger Bestandteil der Paleo-Ernährung, unter anderem auf Grund seiner wertvollen Inhaltsstoffe? Sollten wir – und in welchem Maße – auf unseren Fleischkonsum achten?

Macht rotes Fleisch Krebs?

Wir betrachten die Sachlage genauer und informieren euch verantwortungsvoll über einige Vor- und Nachteile des Fleischverzehrs. Auf die ethischen Gesichtspunkte gehen wir in unserem Artikel “Tiere essen oder Veganismus: wer übernimmt wirklich Verantwortung?” ein.

Bevor wir loslegen unterscheiden wir kurz die Fleisch-Begrifflichkeiten. Rotes Fleisch (im Folgenden: “Fleisch”) bezieht sich auf Muskelfleisch inbesondere von Rind, Schwein, Lamm, Schaf, Pferd und Ziege. Verarbeitetes Fleisch ist das Fleisch, was durch Pökeln, Räuchern oder andere Prozesse, um den Geschmack zu verbessern (bzw. verändern) oder die Haltbarkeit zu verlängern, entstanden ist.

Wir Deutsche verzehren verarbeitetes Fleisch typischerweise gerne in Form von Salami, Bratwurst, Wiener Würsten, Leberwurst, verschiedene Arten von Schinken oder auch Mettwurst. Der Einfachheit halber bezeichnen wir verarbeitetes Fleisch im folgenden Text als “Wurst“.

Verursacht rotes Fleisch nun Krebs?

Jein. Hier muss zwischen Fleisch und Wurst unterschieden werden. In epidemiologischen Studien (in denen mit Menschen) konnte eindeutig bewiesen werden: der Verzehr von Wurst erhöht das Risiko an Krebs zu erkranken. Insbesondere der Darm ist gefährdet, hier kommen wir besonders in Kontakt mit den krebserzeugenden Stoffen aus der Nahrung.

Die Einstufung von Wurst als “krebserzeugend” und damit die Einordnung in eine gleiche Gruppe wie Tabakrauch erregte dabei besonders viele Gemüter. Was steckt dahinter? Die Einteilung der Klassen erfolgt auf einer rationalen Basis. Eindeutig nachgewiesen werden konnte: Rauchen erhöht das Risiko für Lungenkrebs. Ähnliches weiß man nun für Wurst: der Verzehr erhöht das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken.

Regelmäßiger Wurstverzehr (50 g/Tag) erhöht dabei das relative Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken um 18 %. Der Unterschied zwischen absoluten und relativen Risiko ist hierbei wichtig. Dickdarmkrebs ist (bisher) im Vergleich zu anderen Krebsarten seltener und das absolute Risiko bleibt auch mit mäßigem Wurstverzehr gering.

Kurz gesagt – sowohl Tabakrauch als auch Wurst tragen zur Krebsentstehung bei. Das Risiko an Krebs zu erkranken ist bei Rauchern jedoch wesentlich (!!!!) höher.

Unverarbeitetes Fleisch ist gesünder als Wurst

Ist es nun weniger schlimm Fleisch im unverarbeiteten Zustand als Wurst zu essen?

Ja. Für Fleisch konnte noch kein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Verzehr und der Entstehung von Krebs belegt werden. Hinweise auf diesen Zusammenhang existieren – aus diesem Grund wurde Fleisch als “wahrscheinlich krebserzeugend” bewertet. Weitere Risikofaktoren wie die Zubereitungsart des Fleisches, ein geringerer Anteil von Gemüse und Obst in der Ernährung oder auch ein geringeres Aktivitätslevel müssen berücksichtigt werden.

Es ist sinnvoll, Fleisch- und Wurstkonsum kritisch zu betrachten und dies nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus ethischen und ökologischen Aspekten. Schauen wir uns einige Argumente genauer an.

Positive Aspekte von Fleisch

  • Fleisch enthält Protein, und zwar eine ganze Menge (ungefähr 20 %). Alle essentiellen Aminosäuren kommen in einem für den menschlichen Organismus gut verwertbaren Verhältnis vor.
  • Eisen, Selen, Zink sowie B-Vitamine, … – Fleisch ist nährstoffreich. Im Gegensatz zu Nährstoffen aus pflanzlichen Lebensmittel sind die Mineralstoffe und Mikronährstoffe größtenteils besser bioverfügbar. Das bedeutet: Die Nährstoffe kommen in unserem Körper in hohen Maße auch da an, wo sie benötigt werden.
  • Fleisch ist eine wichtige Quelle für das Vitamin B12. Gerade vegan lebende Menschen können einen Mangel des Vitamins aufweisen. Auch pflanzliche Produkte wie Algen und fermentiertes Gemüse können Vitamin B12 enthalten – ob es eine für uns nutzbare Form ist, ist noch unbekannt.
  • Vor allem Rindfleisch, von Tieren in Weidehaltung gehalten, enthält einen relevanten Anteil an Omega 3 Fettsäuren und der konjugierten Linolensäure (CLA). Den Fettsäuren werden zahlreiche positive Effekte zugeschrieben. Die artgerecht gehaltenen Tiere tragen zudem auch zu einer nachhaltigen Viehwirtschaft bei.
  • Nicht nur Gemüse ist gut für unsere Darmbakterien, auch Fleisch enthält probiotische Stoffe. Bestimmte Oligopeptide können in den Dickdarm gelangen und dort als Futter für die Darmbakterien dienen.
  • Habt ihr schon einmal von den Stoffen Glutathion, Kreatin, Carnosin, Taurin und Ubichinon gehört? Sie alle sind in Fleisch enthalten und als Antioxidantien und wirksame Stoffe der Zelle bekannt.
  • Neben Muskel-Fleisch liefern Tiere noch weitere nährstoffreiche Körperbestandteile, die wir in unsere Ernährung einbauen können (beispielsweise deren Organe und Knochen). Sie enthalten ua. neben Vitamin A reichlich bestimmter Aminosäuren die für einen gesunden Darm hilfreich sind.
  • Gut zubereitet hat Fleisch ein besonderes Aroma und kann ein kulinarischer Genuss sein. Der aromatische Geschmack entsteht beim Erhitzen (z.B. beim Braten und Grillen)  durch eine Reaktion von Aminosäuren mit Zuckermolekülen und liefert geschmacksintensive Moleküle – die wir anhand der Braunfärbung auch direkt sehen können. (Fleisch Rezepte)
  • Wer kennt ihn nicht – den typischen Geruch und Geschmack von Gegrilltem an einem lauen Sommerabend. Solche Abende mit Freunden bleiben oftmals positiv in Erinnerung!

Negative Aspekte von Fleisch

  • Bei der Herstellung von Wurst wird meistens Nitritpökelsalz verwendet. Im Magen (durch die Magensäure) oder auch in der Pfanne (durch die Hitze) können die Nitrite zu krebserzeugenden Stoffen umgewandelt werden.
  • Auch geräuchertes Fleisch kann krebserzeugende Substanzen enthalten.  In der Hitze der Glut entstehen krebserzeugende Substanzen und gelangen über den Rauch auf das Fleisch.
  • Schwarze und verkohlte Stellen bei zu lang oder zu heiß gegrilltem Fleisch sehen nicht nur ungesund aus – sie sind es auch und die gebildeten Stoffe können zur Krebsentstehung beitragen.
  • Beim Grillen lauern weitere “Gefahren”. Tropft Fett auf die heißen Kohlen entstehen krebserzeugende Stoffe, die mit dem Rauch wieder auf das Fleisch gelangen können. Die Verwendung von Aluminiumfolie oder -schalen zum Grillen mindert das Risiko von tropfendem Fett. Da Salze und Säuren aus Marinaden den Übergang des Metalls auf das Grillgut erhöhen können am besten unmariniertes Fleisch verwenden und erst nach dem Grillen würzen.
  • Der Eisen-Gehalt von Fleisch könnte eine Verbindung zur Entstehung von Krebs sein. Je dunkler das Fleisch umso mehr Eisen enthält es. Weißes Fleisch (von Huhn, Pute) hat in diesem Fall einen Vorteil.
  • Viren in Rindfleisch werden diskutiert, ob sie zur Krebsentstehung beitragen zu können.
  • Eine proteinreiche Ernährung beeinflusst den Stoffwechsel der Darmbakterien und fördern mitunter das Wachstum gesundheitsschädlicher Bakterien. Sie verstoffwechseln nun vermehrt stickstoffhaltige Aminosäuren deren Produkte nachteilige Wirkungen auf die Darmgesundheit oder auch auf Blutgefäße haben können.
  • Verzehrt man viel Fleisch und Wurst mindert das automatisch die Aufnahme anderer nährstoffreicher und ballaststoffreicher Lebensmittel (wie Gemüse und Obst) – Lebensmittel die wir für einen gesunden Darm benötigen.
  • Die wahrscheinlich größte Gefahr die von Fleisch ausgeht ist an einer Lebensmittelvergiftung zu erkranken. Krankheitserreger (wie Salmonellen) können sich im Fleisch vermehren, wenn es zu lang und warm gelagert wurde. Erhitzt man das Fleisch anschließend nicht gut genug oder bringt weitere Zutaten mit kontaminierten Küchenzubehör in Kontakt können hochfrequente Toilettenbesuche die Folge sein.
  • Der ethische Umgang mit dem Verzehr von Fleisch (und jeglicher tierischer Produkte) ist nicht leicht. Über den eigenen Fleischkonsum und den Umgang mit tierischen Produkten nachzudenken lohnt sich.

Ist Fleisch ein gesundes Lebensmittel?

Fleisch ist ein für uns gut verwertbares und nährstoffreiches Lebensmittel, was jedoch, wie fast jedes Lebensmittel, auch negative Aspekte aufweisen kann. Hat man die Pressemitteilung der WHO zudem genau gelesen ist eine Schlussfolgerung ähnlich: Fleisch ist nährstoffreich und gehört für viele Menschen zu einer gesunden Lebensweise dazu.

Wichtig zu erwähnen: Entgegen einiger Medienberichte enthielt die Pressemitteilung der WHO keine Gesundheitsempfehlung oder eine Warnung vor Fleisch. Sie soll uns und auch nationale Gesundheitsorganisationen auf mögliche Krebsgefahren hinweisen. In Anbetracht der Datenlage muss die allgemeine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) von 300-600 g pro Woche Fleisch und Wurst nicht angepasst werden und gilt weiterhin (wobei DGE Empfehlungen gelegentlich mit Skepsis zu betrachten sind).

Fleischkonsum stand bisher besonders in der Kritik die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen (immerhin die weltweit häufigste Todesursache!) und Diabetes zu begünstigen. Die WHO-Mitteilung bestätigte nun, was viele Ernährungsbewusste bereits vermuteten: insbesondere Wurst fördert die Entstehung von Krebs. Die Ernährung beeinflusst die Gesundheit – das ist für uns nichts Neues. Aber auch andere (Risiko)-Faktoren müssen berücksichtigt werden.

Auch darauf verweist die Mitteilung der WHO: Wurst und Fleisch-Freunde ernähren sich und leben im statistischen Mittel generell ungesünder. Sie essen im Durchschnitt weniger Obst und Gemüse (und damit weniger Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe), bewegten sich weniger und konsumierten häufiger Alkohol und Zigaretten.

Paleo ist gesund. Auch mit Fleisch.

Paleolaner schwören hingegen auf Gemüse und Obst in seiner ganzen Bandbreite, Fisch, Nüsse und gesunde Fette – alles Lebensmittel denen man gesundheitsfördernde Effekte nachsagt (und die wir auch bemerken). Bewegung ist in all seinen Formen bei Paleolanern natürlich auch gern gesehen.

Sportliche Betätigung regt übrigens den Darm an sich zu bewegen und den Inhalt schneller zu transportieren. Auch Ballaststoffe erhöhen das Stuhlgewicht und erzielen einen ähnlichen Effekt – der Darminhalt wird schneller transportiert. Schädliche Substanzen haben weniger die Möglichkeit unsere Darmzellen zu schädigen und das Risiko der Krebsentstehung sinkt.

Desweiteren füttern Ballaststoffe unsere Darmbakterien und fördern einen vorteilhaften Stoffwechsel der Mikroorganismen. Die dabei entstehenden kurzkettigen Fettsäuren schützen die Darmzellen vor schädigenden Einflüssen. Auch sekundäre Pflanzenstoffe, die in allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind fördern das Wachstum gesundheitsfördernder Darmbakterien.

Es bleibt dabei – EAT REAL FOOD. Und dazu gehört für viele Paleolaner auch Fleisch (Paleo geht natürlich auch vegetarisch) und hochwertiger Speck. Und wenn Speck – dann am besten mit Gemüse. Das lässt sich übrigens auch gut auf dem Grill zubereiten. Wie wir persönlich es mit dem Fleischkonsum nachlesen, kannst du in unserem Artikel “4 Jahre Paleo Ernährung” unter dem Abschnitt “Fleisch” nachlesen.

Fallen euch weitere positive oder negative Aspekte von Fleisch ein? Wie habt ihr und euer Bekanntenkreis die WHO-Pressemitteilung aufgenommen?

Lasst uns davon in der Kommentarfunktion wissen!


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Geschrieben von Anja

Anja hat Ernährungswissenschaften (B.Sc.) und Toxikologie (M.Sc.) studiert und beschäftigt sich seit 2015 mit dem Paleo-Gedanken und Paleo-Lebensstil, der ihr unter anderem ein wunderbares Mindset für den Alltag, ihre Arbeit und auch den Ausdauer- und Kraftsport bringt. Alles in allem beschäftigt sie wie der Mensch wieder einen integrativen Lebensstil mit der Natur leben kann – unter Einbezug auch moderner Errungenschaften.
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22 Kommentare

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  1. Lisa //

    Sehr aufschlussreicher Artikel, vielen Dank :)
    Ein Punkt erschließt sich mir nur nicht so ganz; dunkles Fleisch enthält mehr Eisen und soll deshalb krebserregender sein als helles Fleisch. Bedeutet das im umkehrschluss, dass Eisen in gewissen Mengen krebserregend ist? Ich selbst leide häufig unter Eisenmangel, vertrage aber eisenpräparate nicht. Daher versuche ich häufiger dunklesFleisch zu essen…das scheint mir aber nach eurem Artikel nun auch nicht sehr sinnvoll…?

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  2. Sabine //

    Zu Krebs gehört wohl mehr als Fleisch gegessen zu haben. Ich denke eine zu hohe Eisenaufnahme, welche Herzkreislauferkrankungen und bakterielle Erkrankungen begünstigt, ist da das Problem. Und wenn man eine spezielle Krankheit hat.

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    • Anja Wagner //

      Danke für deinen Kommentar, Sabine! Sicherlich spielen auch die Menge und die Qualität des Fleisches (bspw. Belastung mit Krankheitserregern) eine Rolle.

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      • Sabine //

        Hm, ich meine nicht eine Belastung des Fleisches. Es geht darum, dass sich von dem Eisen Krankheitserreger im menschlichen Körper ernähren. Das wär für mich der Grund, die Menge an rotem Fleisch gering zu halten. Und Krebs entwickelt sich ja nicht von heute auf morgen, da muss deutlich mehr schieflaufen als mal ein Rindersteak gegessen zu haben.

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    • Anja Wagner //

      Genau, auch beim Fleischkonsum lohnt es sich zu differenzieren!

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  3. Frudolf //

    … ein bisschen am Thema vorbei geraten! hier geht es um die Frage macht “rotes Fleisch Krebs” und nicht macht krankes und verunreinigtes Fleisch krank! Da es seit mehreren hunderttausend Jahren Fleischkonsum durch unsere Vorfahren gab, ist das die echteste und längste Studie die erstmal widerlegt werden muss! wird schwierig.

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  4. Daniel //

    Leute bitte lest das Buch “Peace Food” von Rüdiger Dahlke oder beschäftigt euch mal mit der “China Studie”…
    Fleisch macht krank!
    2016 noch das Gegenteil zu behaupten, halte ich für sehr gefährlich…
    Es geht heut nicht mehr nur um Fleisch, wir reden über Ackergifte, Wachstumshormone, Antibiotika, Beruhigungsmittel, gequälte,überzüchtete Kreaturen, sklavenartig gehaltene Schlachter aus dem Ostblock,die ihren Frust in Tierquälereien umwandeln und,und,und…
    Glaubt hier wirklich auch nur einer, dass das Fleisch auf eurem Teller von glücklichen Weidekühen stammt?

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    • Stephi //

      Wenn man die tiere kennt, die man isst bzw. weiß wie sie gehalten, gefüttert und behandelt werden ist das ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen fleisch aus dem Supermarkt (wenn man die Möglichkeit hat!). Wildfleisch aus dem eigenen Wald ist für mich immer noch am wertvollsten und am wenigsten in frage zu stellen. Grüße stephi

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  5. edith //

    Hallo
    solche Studien werfen doch wieder jede menge fragen auf
    wie ungesund ist “weisses Fleisch”
    was ausser Puten und Hühnerbrust zählt zum weissem Fleisch? -.alles Geflügel?

    Ist “normales” Gemüse wegen des oft erhöhten Nitritgehaltes und wegen des Einsatzes von chemischen Keulen wie z.B.Glyphosat nicht auch gesundheitsschädlich?

    das Ungesunde an der Wurst ist ja hauptsächlich das Nitriérpökelsalz – das schlimmste ist wohl, gepökeltes Fleisch oder Wurst zu braten oder zu grillen – bei uns in der Gegend wird viel gesurtes Fleisch gebraten – und ich hab mir schon viel Ärger eingehandelt, weil ich mich strikt weigere dunkel braun gebratenes Surfleisch zu essen.

    Ich umgehe das ganze Nitrit, weil ich meine Wurst (im Glas, geht ganz fix) sowie meinen Schinken selber herstelle.
    Für Räucherwaren nehme ich nur die geringste Menge an Nitrierpökelsalz – wegen der Bakterien – ansonsten hat das wenig Einfluss – ausser auf die Farbe.
    Für Kochschinken-Produkte braucht man im Allegemeinen kein Nitrierpökelsalz, wenn man sauber arbeitet.

    eine Einschränkung des Fleischkonsums ist sicher nicht falsch – allerdings komme ich – incl Geflügel und Fisch sicher auf mehr als 600g/Woche.

    stachlige grüsse

    edith

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    • Anja Wagner //

      Hallo Edith, danke für deinen Input!

      Ich denke auch, dass man aus gesundheitlichen Gründen mehr Fleisch pro WOche essen kann, wenn man die Zubereitung und die Beilagen zum Fleisch (Gemüse) beachtet. Und sonst auch recht gesund lebt.
      Wenn man zudem auf die Qualität der tierischen Lebensmittel achtet, handelt man sicher nachhaltiger als mit dem Kauf von Fleisch aus der Massentierhaltung.

      Wie stellst du deine Wurst denn genau her? Das interessiert mich.

      LG, Anja

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      • edith //

        hallo

        kaufe Fleisch, was gerade gibt – Demeter Bauernhof,
        das Einfachste ist Schmalzfleisch: Durchwachsenes Stück in Streifen schneiden, mit Salz, Pfeffer , Kümmel und Knoblauchpulver würzen. In Gläser füllen ( bis 2cm unter den Rand) 2 Stunden sterilisieren. – das gilt für alle!

        dann kann man das Fleisch
        durchdrehen,in feine Würfel schneiden, mit Rind mischen, Gewürze nach Geschmack:
        weisser Pfeffer, Piment, Macisblüte, Galant, Majoran, Petersilie usw
        Zwiebeln dürfen NUR gut durch gedünstet zugegeben werden.
        Ergibt Frühstücksfleich, ganz nach meinem Geschmack.
        Richtige Wurst mach ich nur aus Pute – aber dazu brauchrt man dann wieder einige Hilfsmittel, besonders wenn man die schön fein haben will.
        das Frühstücksfleisch schmeckt auch gut aus vorher eingesurtem Fleisch – natürlich OHNE Nitrierpökelsalz.

        Das einmalige Erhitzen ergibt keine Dauerkonserven – die Gläser sollten im Kühlschrank gelagert werden – nach 6 -8 Wochen hab ich immer alles gegessen – die Konserven sollen ca 3 Monate haltbar sein..

        stachlige grüsse

        edith

        Antworten
  6. Evie //

    Bitte bei allen vermeintlichen “Warnungen” der WHO bedenken: Die WHO ist NICHT unabhängig, sie ist mit der Pharmaindustrie verbandelt!!! Also immer mit der Vorsicht. Kritisches Hinterfragen ist bei WHO-Meldungen sicherlich nicht verboten.

    Antworten
  7. Fred //

    Hallo, ich bin schon amüsiert über die Kommentare! Diabetes vom Fleisch!? Inuit und Eskimos essen zu 95% Fleisch! Die kennen gar kein Diabetes! Kohlenhydrate (Zucker) machen Diabetes! Schlau machen und nicht irgendwelche Weisheiten der DGE posten!!

    Gruss

    Antworten
    • Senta //

      Hallo, Inuit Essen Fisch… ein komplett anderes Fleisch als Vom Weidevieh… zudem ist die Ausgewogenheit von omega 3 zu omega 6 sehr wichtig. Ein Überschuss bin nur einer Fettsäure kann zu Diabetes führen. Richtig ist dass die falschen KH ebenfalls Diabetes verursachen. Durch die veränderte Genetik unseres heutigen Getreide sollte man den Verzehr gering halten wenn nicht komplett einstellen. Unser heutiges Problem ist dass alles, sogar Weidetiere die artgerecht gehalten werden in mengen nicht mehr gesund sind. Das Rind etc. Ist eine von Menschen Domeszitierte Tierart.. wer sich einigermaßen gesund ernähren möchte sollte auf wildfleisch zurück greifen… dich selbst unser heutiges Wild was sich ein Leben lang artgerecht von dem ernährt was die Natur ihm gibt hat mit veränderten Böden und fehlenden Kräutern etc. Zu kämpfen. Ein gutes Fleisch gibt es nur in gesunder Natur.. Inuit Leben teils noch in sehr unberührter Natur dich auch da werden die verdreckten Meere.zum Gesundheitsproblem…

      Antworten
    • Malika Stenger //

      Hallo Antje,

      das Produkt enthält Erbsen und Sonnenblumenöl. Beides leider nicht Paleo.

      LG Malika

      Antworten
  8. Susanne //

    Kann man wirklich so für den weiterhin hohen Konsum von Fleisch und Wurstwaren argumentieren indem man die DGE und die WHO in Frage stellt? Wer ist man, wenn man Langzeitstudien wie die Nurses Health Study oder die Adventist Health Study- 2 als nicht aussagekräftig herunterspielt?
    World Cancer Research Fund, USA empfiehlt schon lange einen max. Konsum von 300 g Fleisch / Woche, Wurstwaren sollten generell nicht gegessen werden.
    Somit sollte man als Anhänger der Paleo-Bewegung nicht einfach diesen doch sehr renommierten Gesellschaften und deren Studienlage Glauben schenken und die Paleo-Ernährung dementsprechend ändern: Würde es nicht Sinn machen Paleo mit max. 300 g Fleisch / Woche (die restlichen Gerichte vegetarisch ) zu propagieren und somit der aktuellen Studienlage entsprechen und die Paleo-Anhänger nicht weiterhin mit einem hohen Verzehr von (meist nicht Weidefleisch – wie im Alpen-Paradox von C.B. Hauswirth 2003 beschrieben) ins Ungewisse führen?

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Susanne,

      du hast vollkommen Recht. Für hohen Fleisch und insbesondere Wurstkonsum stehen wir auch nicht. Und die Empfehlung der WHO und DGE bezüglich Fleisch und Wurst stellen wir nicht in Frage.
      Ansonsten steht in der Paleo-Ernährung eine Menge Gemüse und Obst auf dem Speiseplan. Anhand unserer Rezepte kann man sich eigenverantwortlich seine Ernährung zusammenstellen, das klappt auch vegetarisch ganz gut.

      Danke auf jeden Fall für deinen Kommentar. Wir wollen zum Nachdenken und Diskutieren anregen :) Und eventuell sogar renommierte Gesellschaften zur besseren Kommunikation ihrer Empfehlungen aufrufen.

      Viele Grüße,

      Anja

      Antworten
      • Susanne //

        Hallo Anja,

        da ich aus beruflichen Gründen die Studienlage auch der australischen sowie amerkanischen Ernährungsgesellschaften (nicht nur der DGE und WHO) kenne muss ich feststellen, dass insgesamt alle Gesellschaften vor einem hohen Fleischkonsum ( > 400 g Fleisch / Woche) warnen – egal, ob der betreffende Konsument zusätzlich regelmäßig Gemüse und Obst aufnimmt. Du darfst nicht vergessen: Auch wer raucht (und in der Studie der WHO wird Wurst sowie Fleisch Nikotin gleichgestellt) und auf eine gesunde Ernährung achtet sowie regelmäßig Sport treibt (und ja, das geht) hat ein erhöhtes Krebsrisiko! Bei hohem Fleischkonsum steht allerdings nicht nur Krebs als Folgeerkrankung sondern zudem Osteoporose, Diabetes mellitus sowie KHK im Raum.
        Somit denke ist es an der Zeit Paleo auch in die richtige Richtung zu lenken und die Studienlage anzuerkennen.
        Wie Du sagst ist es durchaus möglich der Studienlage entssprechend Paleo umzusetzten. Ich freu mich drauf!
        Liebe Grüße

        Susanne

        Antworten

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