Wasserkefir

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Neben Kombucha gibt es noch ein anderes fermentiertes Erfrischungsgetränk – Wasserkefir – der meiner Meinung nach im Geschmack noch vielseitiger ist und weniger Zeit zur Herstellung braucht. Trotzdem lassen sich beide nur schwer miteinander vergleichen, es ist totale Geschmackssache welches man lieber mag. Deshalb gilt: Beides ausprobieren und dann entscheiden!

Der Geschmack von Wasserkefir erinnert ein wenig an “Bitter Lemon”, kann aber auch in ganz andere Richtungen gehen, wenn man in der Zweitfermentation mit Früchten und Gewürzen experimentiert. Durch die Fermentation werden wertvolle Vitamine und regulierende Milchsäure produziert.

Ähnlich wie bei Kombucha werden sich auch hier viele fragen, wie der Zucker mit Paleo zusammenpasst. Auch hier ist es so, dass der Zucker für die Fermentation notwendig ist, also vorallem Nahrung für die “guten” Bakterien bietet. Da im Wasserkefir ein Rest von Alkohol vorhanden sein kann (bis zu 2%), ist er für schwangere Frauen übrigens eher nicht zu empfehlen.

Man braucht für die Herstellung von Wasserkefir zunächst Wasserkefirkristalle, die eine etwas gummiartige Konsistenz haben und durchsichtig sind. Man kann sie im Internet erhalten, aber auch “züchten”, d.h. bei guter “Haltung” vermehren sich die Kristalle auch, ein Tropfen Melasse beim Ansetzen hilft hierbei.

Die Wasserqualität macht bei Kefir oftmals einen großen Unterschied aus. Umso wichtiger, Landwirte dabei zu unterstützen den Boden aufzubauen und so die natürlichen Filterfunktionen des Bodens wieder herzustellen.

Probiotisch und vollgepackt mit wichtigen Nährstoffen: Wasserkefir

Das Rezept: Wasserkefir

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Zutaten

Küchenzubehör

Zubereitung

Zur Herstellung von Wasserkefir nimmt man nun alles obengenannten Zutaten und gibt sie zusammen in ein gutes (z.B. von le Parfait) Bügelglas mit Gummi. Das hat zum Vorteil, das zwar Luft rausströmt, aber nicht eindringen kann, was die Produktion von Kohlensäure fördert. Auch können sich die “schlechten” Bakterien in solch einem anaeroben Raum nicht vermehren.

Bei der Umsetzung des Zuckers durch die Kristalle, die einen Zusammenschluß von Bakterien und Hefen bilden (auch Scoby genannt), entsteht unter anderem Milchsäure, die das Getränk so spritzig macht und ebenfalls gleichzeitig eine gesunde Darmflora fördert.

Das Glas wird nun einfach geschlossen und je Außentemperatur (Kühlschrank ist zu kalt, ein nicht zu warmer Wohnraum ist perfekt) 1-2 Tage stehengelassen, abgesiebt und in einer Flasche abgefüllt. Toll funktionieren Glasflaschen mit Bügelverschluss, aber Vorsicht, die Kohlensäure wird auch im Kühlschrank noch weiterhin produziert und nur verlangsamt, also aufpassen mit zuviel Druck in den Flaschen!!! Mit den übrigen Kristallen lässt sich sofort eine nächste Charge herstellen.

Wer ein wenig mehr Geschmack als leicht zitronig-süß haben will, kann nun in die Zweitfermentation übergehen. Dafür den gesiebten Wasserkefir mit einer Handvoll Früchten (tiefgekühlt funktioniert wunderbar) oder einem Schluck Saft in eine Glasbügelflasche geben und verschließen. Anschließend lässt man die Flasche noch einen oder zwei Tage stehen lassen, siebt das Ganze ab und stellt den Wasserkefir dann in den Kühlschrank. Heraus kommt eine herrlich spritzige Limonade, natürlich moussierend wie Cider und in einer Geschmacksrichtung, die man sich selber aussuchen kann!

Nach der Fermentation und dem Absieben muss man sehr vorsichtig sein und die Flasche mit dem fertigen Wasserkefir gegebenenfalls ab und zu “rülpsen” lassen, weil sich in der engen Flasche schnell viel Kohlensäure bildet und bei zu langem Stehenlassen explodieren kann. Wasserkefir ist lebendig, man muss also etwas experimentieren, bis man den Dreh raus hat. Auch im Kühlschrank fermentiert der Wasserkefir weiter, wenn auch nicht mehr so stark wie in wärmeren Orten.

Der Wasserkefir hält sozusagen ewig, fermentiert nur immer weiter, wird also mit der Zeit einfach immer saurer.

Wasserkefir

Unser Tipp

Wie wäre es mit einer Vanille-Himbeerlimonade, Zitrone-Minze, Johannisbeer oder Zitrone-Minze? Ausprobieren geht über studieren, wir wünschen viel Spaß!

Lies hier mehr über Gemüse selber fermentieren.

Wasserkefir

Wasserkefir – natürliche, gesunde Limonade!

Auch wenn sich die Herstellung vielleicht kompliziert anhört, ist sie das überhaupt nicht. Wenn man mal alle Zutaten zusammen hat und ein wenig experimentierfreudig ist, kann Wasserkefir eine tolle Ergänzung zu einer gesunden, aber genussorientierten Ernährung sein.

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Geschrieben von Anja

Anja hat Ernährungswissenschaften (B.Sc.) und Toxikologie (M.Sc.) studiert und beschäftigt sich seit 2015 mit dem Paleo-Gedanken und Paleo-Lebensstil, der ihr unter anderem ein wunderbares Mindset für den Alltag, ihre Arbeit und auch den Ausdauer- und Kraftsport bringt. Alles in allem beschäftigt sie wie der Mensch wieder einen integrativen Lebensstil mit der Natur leben kann – unter Einbezug auch moderner Errungenschaften.
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12 Kommentare

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  1. Anja //

    Hallo, ich werde gleich den ersten Wasserkefir ansetzen und bin gespannt. Kann mir jemand sagen, ob ich es auch meinen kleinen Kindern zu trinken geben kann?
    Lg, Anja

    Antworten
  2. Maria //

    Ich nehme meist Kokosblütenzucker bei der Fermentation des Wasserkefir. Ist auch sehr lecker! Trotzdem empfand ich ihn nach ca. 2 Tagen immer noch als ziemlich süss.

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  3. Anne //

    Ich habe einen Wasserkefir zuhause und bin davon schwer begeistert. Allerdings nehme ich im Gegensatz zu dem obigen Rezept ca. 30-40gr Trockenfrüchte dazu. Ich hatte erst befürchtet, dass mir das Getränk vllt nicht bekommen würde, wegen der Gärung aber dem war nicht so. Ich finde der Geschmack reicht an einen frischen Federweißen heran (entfernt)ist aber frischer. Ich lasse ihn übrigens 2 Tage stehen, sonst wird er mir zu herbe.

    Das Fernentieren muss ich direkt auch mal ausprobieren, wobei ich Kimchi nicht mag und Sauerkraut mir nicht bekommt. Aber Versuch macht klug und spannend klingt es allemal.
    Ich finde bei Euch immer wieder tolle Rezepte und Ideen, danke dafür.

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    • Anja Wagner //

      Hallo Anne,

      danke für deinen Erfahrungsbericht :) Viel Spaß beim Ausprobieren weiterer Fermente :)

      LG, Anja

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  4. Jule //

    Hallo,

    um das Thema Zucker aufzugreifen… Ich ernähre mich krankheitsbedingt nach einem Mix aus Paleo und SCD und verwende deshalb gar keinen Zucker. Meine Kefirkristalle gedeihen schon einige Zeit erfolgreich mit Honig =)

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    • Anja Wagner //

      Hallo Jule,

      cool, danke für das Teilen deiner Erfahrung! Mit dem Honig kann man sicher auch leckere Geschmacksnuancen reinbringen.

      LG und gute Besserung, Anja

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  5. David //

    Hey :)

    Kann jedem nur empfehlen einen Teil des Zuckers – oder komplett – durch Zuckerrübensirup zu ersetzen, damit gedeiht der Kefir um einiges besser ;)

    Greeds
    David

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  6. Barbara //

    Sofort ausprobiert. Sehr lecker und ganz einfach. Wieviel Zucker/KH/kcal sind denn ca. nach drei Tagen Fermentation noch drin? Schmecken tut es nämlich sehr süß.

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    • Anja Wagner //

      Hallo Barbara, das ist eine echt gute Frage. Ich würde ihn wahrscheinlich noch 1-2 Tage stehen und fermentieren lassen, wenn er dir zu süß ist. Du ernährst dich ja ansonsten gesund und bewegst dich viel, da ist der wenige Zucker ansich kein Problem :)

      LG, Anja

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  7. Kerstin //

    Hallo!
    Jetzt verwirrt mich eines doch etwas. Ich dachte, Rohrzucker sei nicht paleo?
    Helft mir bitte mal auf die Sprünge.

    Danke!

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    • Anja Wagner //

      Maßvoll eingesetzt ist (Rohrroh) Zucker vollkommen oke :) Die Mikroorganismen nutzen den Zucker für die Fermentation und produzieren damit den geschmacklichen Charakter und die coolen Inhaltsstoffe des Getränks.

      LG, Anja

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