Gesund bleiben statt werden – oder muss es erst weh tun?

Lieber Mensch, ja genau du – da vor dem Bildschirm – wir müssen reden. Über dich und mich.

Mich beschäftigen diese Fragen seit einer Weile recht intensiv: Warum setzen sich viele Menschen (auch ich kenne das von mir) erst mit ihrer Gesundheit auseinander, wenn sie nicht mehr da ist? Wenn Krankheitssymptome überhand nehmen und das Leben stark beeinträchtigen. Warum ist Nachsorge derzeit eher gelebt als Vorsorge (auch bekannt als Prävention)?

gesund bleiben statt werden

Muss es erst weh tun? Ein Plädoyer für Prävention und Eigenverantwortung

Heutzutage scheint es mehr oder weniger normal zu sein, mit chronischen Schmerzen bzw. einer Krankheits Diagnose konfrontiert zu sein. Und dabei weiß ich inzwischen, dass viele Krankheiten vermeidbar sind und auch nicht von heute auf morgen auftauchen, es ist doch oft ein schleichender Prozess, über mehrer Jahre!

Und auch an Informationen und Aufklärung über den menschlichen Körper und auch Vorsorge Strategien scheint es nicht zu mangeln, diese sind ausreichend da. Es ist allgemein bekannt, und sogar auf einer Seite des Bundesgesundheitsminiseriums so beschrieben, dass eine ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und auch Erholung und das Erlernen von Stressbewältigungsstrategien zur sogenannten “primären Prävention”, um Krankheiten zu vermeiden und Gesundheit zu stärken, gehört.

Was ist da los? Warum handeln wir erst wenn das Problem schon überdeutlich zu erkennen ist?

In diesem Artikel erfährst du

  1. Warum ich Eigenverantwortung und Wertschätzung für ein zentrales Thema für ein gesundes und fittes Leben halte (wie auch immer das genau aussieht).
  2. Und wie das Paleo360 Konzept, mit der Möglichkeit der ganzheitlichen Sicht auf das Leben, wunderbar zur Vor-und Nachsorge von Krankheiten und zum Erhalt von Gesundheit eingesetzt werden kann.

Verantwortung als Prävention

In den letzten fünf Jahren habe ich mich immer wieder mit Krankheiten wie Autoimmunkrankheiten auseinandergesetzt. Ich habe unter anderem Artikel über  Hashimoto, Zöliakie, Morbus Crohn und Multiple Sklerose geschrieben. Ich habe mir über die Ursache von Verdauungsbeschwerden und Nahrungsmittelunverträglichkeiten Gedanken gemacht. Mich mit Fußschmerzen, Rückenschmerzen und Nackenschmerzen auseinandergesetzt. Mich gefragt, wie es zu Übergewicht und Fettleibigkeit kommen kann.

Und es sind mir bisher viele Schuldige für all diese Erscheinungen über den Weg gelaufen: Die Nahrungsmittelindustrie. Medien. Ärzte. Lehrer. Eltern. Die Landwirtschaft. Pharmaunternehmen. Universitäten. Schuhe. Düngemittel. Stühle. Zucker. Weizen. Bakterien und Viren. Andere Mikroorganismen. Die Öl Industrie. Abgase. Schwermetalle. Die Regierung. Das System. Kapitalismus. Sozialismus.

Schuld sind also “die Anderen” – die äußeren Umstände. Nur nicht man selbst (die Schuldfrage ist generell zu hinterfragen).

Ich kann mich von dieser Denkweise auch nicht ausnehmen, die Schuldsuche ist denke ich recht tief verankert und erscheint mehr als nur “normal” – jemand muss doch schuld sein an meinem Zustand und an den Dingen die mir passieren, oder? Es scheint, als sei es normal das Opfer seiner Umstände zu sein.

Diese passive Haltung des Opferdaseins hat natürlich ihren Preis. Um Krankheiten und deren Auswirkung zu lindern, fließen viel Zeit und Geld in die Wiederherstellung von Gesundheit. Warum machen wir uns so einen Aufwand mit dem Umgang mit Krankheiten – statt der Prävention von Krankheit und der Erhaltung von Gesundheit? Die meisten von uns kommen doch gesund auf die Welt.

Klar, auch vorsorgliches bzw. präventives Umgehen mit sich selbst kostet Zeit und Geld – z.B. in Form von guten Lebensmitteln und deren Zubereitung, sportlicher Bewegung und Teilnahmegebühren für Eintritte und Mitgliedschaften, Zeit für Erholung und Entspannung  – jedoch ist diese Investition aus meiner heutigen Sicht wesentlich angenehmer als die Investition in Arztpraxis Besuche, Operationen und Medikamente.

Woran liegt diese Diskrepanz? Das Leben erscheint für mich heute tatsächlich lebenswerter, wenn ich mein Verhalten darauf ausrichte, für mich zu sorgen.

Warum war mein Lebensstil darauf ausgerichtet nachzusorgen, statt vorzusorgen? Ist es die Suche nach Bequemlichkeit, das Bleiben in der Komfortzone, das Sparen von Energie? (Die Suche, die ja doch am Ende meist ein unbequemes Ende hat – in Form eines kranken und schwachen  Körpers – und dann wieder jede Menge Energie kostet um den Zustand zu lindern).

Ist es die Angst vor Veränderung? Anders zu leben als die Anderen? Die Ängste, die auftauchen können, wenn der Mensch seine Komfortzone und typischen Verhaltensmuster – auch die, die seine Identität ausmachen – verlässt? Das sind bestimmt Teile der Erklärung und ich erkenne mich auch selbst gut darin.

Ich denke jedoch ein Hauptaspekt ist, das ein vor- bzw. fürsorgliches Vorgehen auch der Ausdruck einer andere Haltung ist: ich übernehme Verantwortung für mich selbst.

Mir musste das das auch erst vor Augen geführt werden, fällt mir dabei ein. Ich musste darüber lesen, und lernen, dass es eine Alternative zum Opferdasein gibt. Ich trage Verantwortung – für mein Handeln, meine Worte, meine Gedanken. Lies dir doch den letzten Satz einmal laut vor ;-) Er ist wichtig!

Diese Erkenntnis, dass Vorsorge eine Haltung von Eigenverantwortung sich selbst gegenüber ist, bringt mich zu folgender Frage:

Haben wir also mit vielen Krankheiten und gesundheitlichen Problemen zu tun, da wir es verpasst haben zu lernen, was es bedeutet Verantwortung – für sich selbst, die eigene Gesundheit, den eigenen Körper – zu übernehmen?

Warum Verantwortung etwas mit Wertschätzung zu tun hat

Wie gehen denn Menschen, die eigenverantwortlich handeln, mit ihrer Gesundheit um?

Sie nehmen ihre Gesundheit in die eigenen Hände, ist eine Formulierung die mir dazu einfällt und ganz gut gefällt.

Es sind Menschen, die NICHT erwarten, dass ein anderer Mensch die Gesundheit wieder herstellt – sondern sie wissen, dass sie selbst etwas an ihren Gewohnheiten ändern müssen.

Ein Mensch, der die eigene Gesundheit in die Hand nimmt, sagt wahrscheinlich: Ich muss bzw. vielleicht angenehmer formuliert: ich darf mich um mich selber kümmern.

Und das ist wichtig: Um eigenverantwortlich handeln zu können, braucht es meines Erachtens zuerst eine klare Entscheidung für sich selbst sorgen zu wollen.

Ärzte, Heilpraktiker und andere Heiler sind letztlich auch “nur” Menschen. Meines Erachtens können diese Menschen wunderbar unterstützend wirken auf dem Weg zu Verbesserung und Erhalt des Gesundheitszustandes, egal durch welche Methode – verantwortlich für den Heilungsprozess sind sie jedoch nicht.

Vor wenigen Jahren waren mir meine eigenen Selbstheilungskräfte noch gar nicht bewusst – bis ich begriff, dass sie eh immer am Werk sind. Diese Einstellung hilft mir total: Nur ich kann mich gesunden lassen, niemand anderes kann das für mich übernehmen.

Und jetzt komme ich an einen springenden Punkt: Ich muss es mir wert sein, mich auch um mich zu sorgen. Ich muss es mir wert sein, das Ziel zu setzen gesund zu bleiben bzw. gesund zu werden.

Bevor ich jedoch nicht anerkenne, dass ich es wert bin diese Ziele anzustreben – verfolge ich es nicht. Durchaus eine harte Erkenntnis.

Bist du es dir wert deine Gesundheit in die eigene Hand zu nehmen? 

Falls auf diese Frage kein klares: JA – kommt bitte ich dich darum, an der Liebe zu dir selbst zu arbeiten :-) Es kann sich lohnen ;-)

Für Eigenverantwortung braucht es Werkzeuge

Neben der Entscheidung (gut) für sich selbst zu sorgen, braucht es auch verlässliche Informationen und die notwendigen Werkzeuge um diese Informationen in Aktionen umzusetzen.

Spätestens jetzt sollte es spannend für dich werden: Wie können wir dir, als das Paleo360 Team und mit der Plattform Paleo360.de helfen, mehr Verantwortung für deine Gesundheit zu übernehmen?

Das Paleo360 Konzept bietet meines Erachtens einen richtigen rundum Schlag, um sich der eigenen Gesundheit zu widmen und das sowohl um zu gesund zu bleiben (sprich Vorsorge, Prävention) als auch um gesund zu werden (Nachsorge).

Tipps und Inspiration gibt es in verschiedenen Bereichen, die in die Aspekten EAT, MOVE, SLEEP and FEEL aufgeteilt sind.

Was steckt jeweils dahinter

  • EAT: Fokus auf vorrangig “echte” Lebensmittel (Eat Real Food eben), Sich einfache leckere Gerichte selber zuzubereiten, auf die Qualität und Herkunft der Lebensmittel zu achten. Du kannst so kochen lernen bzw. deine Koch-Fähigkeiten ausbauen, lernst neue Lebensmittel kennen und bekommst wieder einen Bezug zum Lebensmittel. Der Genuss darf in den Vordergrund treten.
  • MOVE: Du bekommst Informationen darüber, wie du mehr Bewegung in den Tag bringen kannst. Nutzt du deine Fähigkeit dich auf zwei Beinen fortzubewegen ausreichend? Zudem fordern wir dich heraus, dich der tiefen Hocke zu widmen und zu hinterfragen, wie viel und in welcher Position du am Tag sitzt. Hast du schon mal MovNat/Natural Movement oder Yoga für dich ausprobiert?
  • SLEEP: Nimmst du dir die Zeit für ausreichend und erholsamen Schlaf? Welche Tipps gibt es um deinen Schlaf zu verbessern? Auch diese Informationen legen wir dir an das Herz, mit vielen Anregungen zum direkten Ausprobieren.
  • FEEL: Wie verbringst du deine Zeit? Mit welchen Menschen umgibst du dich? Hast du Zeit für dich zu sein? Wir geben Impulse, deine Denkgewohnheiten zu hinterfragen und auf dich zu achten. Meditation ist hierfür ein wunderbares Werkzeug, auch mit Achtsamkeitsimpulsen und Atemtechniken kannst du ganz bei dir ankommen und mit vielen Situationen gelassener umgehen.

Das Spannende ist dass diese Teilbereiche ja alle zusammenhängen. Je besser du dich ernährst, umso mehr Energie wirst du für andere Tätigkeiten haben. Wenn du dich mehr bewegst, kann dein Verdauungstrakt besser arbeiten. Eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten verbessern sich womöglich. Wenn du erholsamer schlafen kannst, ist dein Energielevel für den nächsten Tag wahrscheinlich höher und du hast mehr Lust, etwas für dich selbst zu kochen. Wenn du dich besser mit dir und deinen Mitmenschen verstehst, fällt es dir leichter, dir mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten einzuplanen. Und das alles gibt dir mehr Zeit für die “wichtigen” Dinge: zu lachen, zu tanzen, sich zu versöhnen, das Leben zu genießen und sinnvolle Projekte anzufangen :-)

Und egal ob du gesund werden oder auch gesund bleiben möchtest, ich bin davon überzeugt dass jeder Mensch aus diesem Sammelsurium an Hinweisen, Tipps und Inspirationen auf dieser Plattform mindestens(!) ein oder zwei Sachen findet, die sein Leben bereichern und verändern können.

Du bist in der eigenverantwortlichen Entscheidung, welche diese Sachen sind, die du derzeit für sinnvoll erachtest in dein Leben zu übernehmen – angepasst an deine Umstände und Situation. Die Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist Veränderungen Schritt für Schritt, nach und nach im Leben zu verankern – und auch offen zu bleiben, die Änderungen wieder anzupassen!

Ich denke, es ist besonders wertvoll, dass du mit dem Paleo360 Konzept ganz in deinem eigenen Tempo vorgehen kannst. Die Informationen sind alle da, paleo360.de ist rundum online verfügbar.

Auch wenn wir im Paleo360 Team über die Jahre unser Wissen auch über Ernährung hinaus erweitert haben und vieles inzwischen entspannter und weniger dogmatisch sehen, vor allem was die strikte Nahrungsmittelauswahl betrifft, so sind wir stolz auf das ganzheitliche Konzept – was eben neben dem EAT Aspekt auch die MOVE, SLEEP und FEEL Aspekte enthält. Es gehört alles zusammen. Die Ernährung ist nicht für jeden der wichtigste Hebel, jedoch wahrscheinlich für viele ein wichtiger Einstieg in lebensverbessernde Maßnahmen. Und ein besseres Leben hat eben oft mit einer verbesserten Gesundheit und dem Erhalt der Gesundheit zu tun. Und mit der Freiheit, eigene und informierte Entscheidungen für sich treffen zu können – ganz eigenverantwortlich eben.

Klar, in der 30 Tage Challenge wird dir zu erst einmal Verantwortung abgenommen, wenn den Lebensmittel Listen konsequent gefolgt wird. Verstehe die Lebensmittellisten jedoch gerne als Richtlinie, anhand der du dich entlang hangeln kannst und dir Entscheidungen abgenommen werden. Wir wollen dir lediglich den Einstieg erleichtern. Letztlich möchten wir dich jedoch nach dieser 30 tägigen Phase ermutigen, herauszufinden was für dich persönlich passend ist. Und die 30 Tage Challenge kann somit ein wunderbarer Einstieg sein, um wieder zu lernen auf den Körper zu hören und damit eigene Entscheidungen, bspw. bei der Lebensmittelauswahl, einfacher und informierter zu treffen.

Zusammengefasst heißt das: Das Paleo360 Konzept und vor allem die 30 Tage Challenge bieten dir recht kompakt die Möglichkeit, dich und dein Leben als Ganzes zu betrachten. Die Ernährung ist oft erst der Anfang, jedoch ein wichtiger Aspekt, um immer mehr Verantwortung für die Entscheidungen in deinem Leben zu verankern.

Eigenverantwortung im Leben

Verantwortung für die eigene Gesundheit ist der Anfang, hört da jedoch meines Erachtens nicht auf.

Neben der Entscheidung dafür, Verantwortung für meine Gesundheit zu übernehmen, bedeutet Verantwortung zu übernehmen inzwischen auch:

  • das Leben und die Herausforderungen mit offenen Armen zu empfangen
  • mir Fehler einzugestehen und verzeihen zu können
  • mich fortzubilden, kritisch zu denken und einfache und absolute Aussagen zu hinterfragen
  • Gewohnheiten zu ändern und auch wichtige und durchaus lebensverändernde Entscheidungen zu treffen
  • Geduld zu haben, mit mir selbst – und anderen. Freundlich zu sein, mit mir selbst – und anderen.

Woher kommt es, dass Verantwortung so ein zentrales und aktuelles Thema für mich und viele andere Menschen ist? Habe ich es nicht in der Schule und von den Eltern gelernt? Wer ist in der Verantwortung, Verantwortung zu lehren?

Wahrscheinlich alle und jeder für sich.

Verantwortung zu übernehmen ist wie eine Never Ending Story. Ich denke jedoch, dass es diese Story wert ist zu leben. Und, dass es unsere Nachkommen wert sind. Ich bin überzeugt davon, dass mit jeder Handlung, die in Eigenverantwortung getätigt wird, das eigene Leben und die Welt zunehmend besser werden können. Und nicht nur der eigene gesundheitliche Zustand. Das ist nur der Anfang.

Bist du bereit Verantwortung zu übernehmen? Frei von der Fehlersuche bei dir und anderen und ohne dir Unmengen an Schuldgefühlen aufzuladen? Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen dafür.

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Geschrieben von Anja

Anja hat Ernährungswissenschaften (B.Sc.) und Toxikologie (M.Sc.) studiert und beschäftigt sich seit 2015 mit dem Paleo-Gedanken und Paleo-Lebensstil, der ihr unter anderem ein wunderbares Mindset für den Alltag, ihre Arbeit und auch den Ausdauer- und Kraftsport bringt. Alles in allem beschäftigt sie wie der Mensch wieder einen integrativen Lebensstil mit der Natur leben kann – unter Einbezug auch moderner Errungenschaften.
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2 Kommentare

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  1. Sandra //

    Ich danke dir für diesen Text, du sprichst mir aus der Seele. Habe jahrelang schlecht geschlafen, war nur unter Stress. Es sind einige kleine Veränderungen, die einen dann wirklich komplett verändern. Besserer Schlaf, weniger Süßes, Jobwechsel. Jetzt ist wieder alles im Lot und ich bin glücklich.

    Danke und LG, Sunny

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    • Michaela Richter //

      Wie schön, das freut uns sehr zu hören liebe Sunny! Immer mal wieder eine kleine Gewohnheit zu ändern führt mit der Zeit dann eben zu den großen Sprüngen. Schön dass du für dich herausgefunden hast was dir gut tut.

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